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Ausgerechnet Boerne
Münster ist Krimi – spätestens seit Kommisar Thiel (Axel Prahl) sich außer mit Mördern auch mit dem snobistischen Gerichtsmediziner Professor Karl Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) herumärgern muss. Dass der Herr Professor Golf spielt, weiß der Zuschauer seit etlichen Tatorten. Weniger bekannt ist, dass sein Darsteller ein ebenso begeisterter Golfer ist.
Münster ist auch Golf
Während Tatort-Pathologe Boerne in einem der drei Münsteraner Golfclubs verbissen um die Clubmeisterschaft kämpft und störende Leichen als bewegliches Hemmnis einfach aus dem Weg räumen möchte, hat der Schauspieler und Musiker Liefers (Hcp 22) anderes im Sinn. Wenn die knappe Zeit es ermöglicht, spielt er am liebsten mit Freunden nach Feierabend - zockt gern schon mal ums Bier oder Abendessen danach. Der Score ist dabei eher Nebensache. Angefangen hat Jan Josef Liefers übrigens in Odelzhausen im Münchener Westen, in einem Club, der seinen Vorstellungen am meisten entgegenkam. Heute ist er Mitglied im GC A-Rosa Bad Saarow und im GR Bad Griesbach.
Münsteraner Krimi-Cup
Wenn Golfer nach der Runde zusammensitzen, geraten sie schon mal ins Phantasieren. „Man müsste ... ein Turnier ... für einen guten Zweck ... natürlich in Münster, wegen dem Tatort und dem Boerne ...“
Von der Phantasie zur Realität ist es oft nur ein kleiner Schritt. 2013 riefen Jan Josef Liefers, der in Münster geborene Schauspieler und Moderator Werner Schulze-Erdel und ich den Münsteraner Krimi-Cup ins Leben, der im Juni dieses Jahres im GC Münster-Wilkinghege seine erfolgreiche Fortsetzung fand. Neben den Initiatoren war eine äußerst illustre Prominentenschar am Start. So aus der Welt des Sports unter anderen Heiner Brand, Uli Stein, Manfred Germar, Rudi Altig und Norbert Schramm.
Aus dem Showbusiness schwangen Ross Anthony, Songcontest-Sieger Johnny Logan und Kabarettist Bernd Stelter den Schläger. Special Guest war Suzanne von Borsody, die verletzungsbedingt nicht mitspielen konnte und statt dessen dem frisch angetrauten Ehemann Jens Schniedenharn die Daumen drückte.
Charity
Im Vordergrund stand der Benefizgedanke. Stattliche 33.000,- Euro kamen zusammen, die der NCL-Stiftung zugutekommen, die übrigens 2002 von einem ehemaligen VcG-Mitglied, Dr. Frank Husemann, gegründet wurde. Die Stiftung kümmert sich um das Schicksal von Kindern, die an einer genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung leiden. Da dieses Krankheitsbild äußerst selten vorkommt, ist der Forschungsanreiz für die Pharmaindustrie bedauerlich gering. Mit dem gespendeten Geld lässt sich nunmehr für ein Jahr eine Doktorandenstelle in der Forschung finanzieren. Das hätte Professor Boerne auch gefallen.
Fun
Wahrscheinlich nicht anfreunden könnte sich der elitärehrgeizige Mediziner mit der gewählten Turnierart. Wegen der großen Teilnehmerzahl ging es in Fünferteams zum Florida-Scramble auf den Platz, einer ungemein kommunikativen Spielform, bei der der Spaß eindeutig im Vordergrund steht. Das wiederum gefiel den Schirmherren und den Teilnehmern. Einhellige Meinung: Dieses Turnier schreit nach einer Fortsetzung im Sommer 2015!