
Die wichtigste Golfregel
Ja, welche ist es denn nun? Auf die Anfrage liefert das Web unzählige Fundstellen.
Aber unter zehn Antworten pro Autor:in geht nichts. Gibt es „die“ wichtigste Regel überhaupt? Bei jedem Schlag spielt der Spieler den Ball ...
... wie er ihn vorfindet ...
Nicht umsonst haben die Autoritäten diese Aussage an den Anfang gesetzt. So einfach kann Golf sein. Regel 1 schützt den Platz und garantiert annähernd gleiche Bedingungen für alle Spieler. Nun ist Natur zwar schön, golftechnisch aber zeitweilig störend. Trotzdem darfst du nichts umbiegen, abbrechen, ausreißen oder platttrampeln. Selbst US-Altpräsident Eisenhower musste einen oft getroffenen und schließlich sogar nach ihm benannten Baum in seinem Heimatclub Augusta scoresteigernd hinnehmen. Unverrückbar sind auch Platzmöbel wie Bänke oder Ballwascher sowie Entfernungs-, Grenz- und Abschlagmarkierungen, auch wenn ihre Positionierung völlig unsinnig scheint. Weil die Nachfolgenden den Platz so wie du vorfinden sollen, gilt es, Bunker zu glätten, Divots zurückzulegen und Pitchmarken zu entfernen (letzteres ist auf dem Grün sogar vor deinem Putt erlaubt). Und du darfst laut Regel 8 – obwohl eigentlich gegen die wortwörtliche Vorschrift – sogar mehr reparieren als du beschädigt hast.
... und den Ball, wie er liegt!
Wo und wie der Ball zur Ruhe kommt, so soll er weitergespielt werden. Klingt auch einfach. Aber manchmal ist es doch schwierig, im Rough störende Halme nicht reflexartig mit Schläger oder Fuß wegzudrücken, den Dreckklumpen beim Fairwayschlag zu ignorieren, die Trittspuren im Bunker nicht zu ebnen und – ja, das gehört dazu – beim Drop nicht den spielbarsten, sondern den nächstgelegenen Punkt der Erleichterung zu identifizieren.
Regel 1 zu wissen ist eine gute Ausgangsbasis für viele regelkonforme Golfmomente. Leider reicht sie meist nicht für alle Spielsituationen einer Runde. Bei den häufigen „Sonderfällen“ helfen die restlichen 23 Regeln, abrufbar in einer Regel-App wie iGolfrules oder nachlesbar in der Spieler-Edition der Offiziellen Golfregeln ab 2019 aus dem Köllen-Verlag.