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Golfclub Gut Kaden
Ein Platz mit Geschichte. Ritter und Bauern, Golfberühmtheiten und ihre Zuschauer, Clubmitglieder und Greenfeespieler, Festspielbesucher, Restaurantkritiker und anderes Volk sind im Laufe der Jahre über den Boden von Gut Kaden geschritten, der jetzt den wohlgepflegten Rasen einer 27-Löcher-Anlage samt Clubhaus und Gästehaus trägt.
Das war vorzeiten einmal ein Rittersitz und dank des Einsatzes der Deutschen Bank sieht das Herrenhaus nach unterschiedlichster Nutzung und ziemlichem Verfall auch wieder so aus. Seit 2012 gehört das Areal einem Hamburger Kaufmann, und ihm ist gelungen, was bis dahin lange geplant, aber nie umgesetzt wurde: Ab April 2015 können Golfer ein neben dem Clubhaus neu errichtetes komfortables Gästehaus mit 40 Betten in Anspruch nehmen – verschiedene Golfarrangements inklusive.
Auch wenn die European Tour nur noch im Süden Deutschlands Station macht, Gut Kaden hat internationale Turniere mit Weltklassebesetzung erlebt. Bernhard Langer, Tiger Woods und Martin Kaymer kämpften hier um Preisgelder und Ranglistenpunkte. Und Lee Westwood hält einen kuriosen Rekord. 1998 spielte er den Platz mit 61 Schlägen, ein Ergebnis, das bis zum Platzumbau im Jahr 2000 nicht mehr unterboten wurde. Die Neugestaltung machte den Platz länger und den alten Platzrekord obsolet, aber 2006 war es wiederum Lee Westwood, der eine Runde mit 63 Schlägen beendete. Diese Bestmarke gilt bis zum heutigen Tag.
Was Qualität, Ausstattung und Service betrifft, könnte Gut Kaden immer noch jedes Profiturnier beherbergen, ein Umstand, der nun den Clubmitgliedern und den Gästen der Anlage zugute kommt. Bei drei Mal neun Löchern hat man aller dings nicht die Qual der Wahl, die Spielreihenfolge wird vom Sekretariat nach Belegung festgelegt und ist verbindlich.
Will man also unbedingt die Hochspannung beim Schlag auf das bei Profiturnieren als Schlussloch beliebte Inselgrün genießen, sollte man freundlich um eine Startzeit auf dem gelben C-Course bitten – oder sein Glück auf einer weiteren Runde auf Gut Kaden probieren. Wasser kommt auf jeden Fall ins Spiel, sei es die sich trügerisch friedlich dahinschlängelnde Pinnau oder geschickt platzierte, zum Teil hinter dichtem Bewuchs versteckte Teiche und Gräben. Ein weiteres Platzcharakteristikum sind die großen flachen Bunker in Drivelänge und in Grünnähe. Präzise hinein kommt man viel leichter als präzise wieder heraus. Ein ganz besonderer Kick ist eine frühe Startzeit im Frühjahr oder Herbst, wenn der aufsteigende Dunst den Blick freigibt auf majestätische Bäume und gepflegte Fairways – mit viel Glück auch mit Reh. Wer’s geselliger mag, meldet sich für die mindestens einmal im Monat stattfindenden Open Nine an, ein offenes 9-Löcher-Turnier, optimal zum Kennenlernen.
Nach dem Spiel bietet das Clubhaus alle Annehmlichkeiten einschließlich eines Restaurants mit Spitzenkoch Johannes Alt, der neben edlen Genüssen auch gerne golferfreundliche Spezialitäten aus seiner fränkischen Heimat zubereitet.