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Golf für Körper und Seele
Situationen, Entscheidungen, mentale Stärke – wer golft, braucht Köpfchen.
Der Trendsport Golf ist weit mehr als nur ein angenehmes Training für den Körper: Wer regelmäßig golft, fördert die körperliche und vor allem auch die geistige Fitness, bestätigen Fachleute und eine Studie von Schweizer Experten. Das Training verändert die graue Hirnsubstanz und fördert die Auge-Hand-Koordination. Dies konnten Dr. Ladina Bezzola und Prof. Lutz Jäncke mit weiteren Kollegen vom Psychologischen Institut der Universität Zürich in der Studie belegen. „Wir wollten komplexes motorisches Lernen im mittleren Alter untersuchen. Golf eignet sich dafür sehr gut, denn es ist eine Sportart, bei welcher der ganze Körper aber auch höhere kognitive Funktionen involviert sind“, erklärt Dr. Bezzola.
Deutliches Resultat: Die Anatomie des Gehirns verändert sich
Die Wissenschaftler schickten elf Golfneulinge im Alter zwischen 40 und 60 Jahren insgesamt 40 Stunden lang zum Golftraining, um zu sehen, wie sich der Sport auf die Anatomie des Gehirns auswirkt. Die anschließende Untersuchung der Probanden brachte Erstaunliches zutage: Das Golfen rief bei den Testpersonen deutliche strukturelle Veränderungen in der grauen Hirnsubstanz hervor. Besonders stark wuchsen Gehirnareale, die sowohl beim Erlernen von motorischen Fertigkeiten als auch beim Zusammenspiel von Auge und Motorik eine wichtige Funktion übernehmen. Kurz: Die Koordination zwischen Hand und Auge hat sich bei den Probanden deutlich verbessert. Und die durch das Golftraining in Gang gesetzten neuronalen Prozesse setzen sich fort: „Wir nehmen an, dass sich das Gehirn der Versuchspersonen, die auch nach Studienende golfen, weiterhin plastisch verändert“, so Dr. Bezzola. „Für unser Gehirn gilt, gerade in Hinsicht auf das fortgeschrittene Alter: Use it or lose it.“
Hohe Trainingsintensität beschert schnelle Platzreife
„Ein neuer Befund ist, dass die Veränderungen in einem für die visuomotorische Verarbeitung wichtigen Hirnareal stark von der Trainingsintensität abhängig sind“, erklärt Prof. Lutz Jäncke. So waren die Veränderungen in diesem Hirngebiet bei Golferinnen und Golfern größer, die die 40 Trainingsstunden innerhalb kurzer Zeit absolvierten. Wer intensiv trainierte, schaffte die Platzreifeprüfung schneller als diejenigen, die mehr Zeit für die 40 Trainingseinheiten benötigten. Auch Dr. Holger Herwegen, Sportwissenschaftler und Facharzt für Chirurgie, kennt die positiven Auswirkungen des Golfsports: „Durch die Schulung der Hirn-Funktionen wird das Nervenkostüm gestärkt.“ Jede Aktion auf dem Grün trainiert also die geistige Leistungsfähigkeit und die mentale Stärke. „Golfspielen verbessert die Stresstoleranz, da bei jedem Schlag Ruhe und Ausgeglichenheit erforderlich sind”, bestätigt VcG-Geschäftsführer Marco Paeke aus eigener Erfahrung.
Ausdauer, Herz-Kreislauf, Muskulatur: Golfen tut auch dem Körper gut
Auch der Körper profitiert vom Golfen. So wird etwa die Ausdauer durch regelmäßige Runden sehr gut trainiert: „Golfen ist durchaus eine Alternative zu Sportarten wie Nordic Walking, Wandern oder Schwimmen“, sagt der Kardiologe und Sportmediziner Prof. Dr. Herbert Löllgen. Schließlich dauert eine 18-Löcher-Runde in der Regel vier bis fünf Stunden. In dieser Zeit werden zwischen 100 und 200 Schwünge absolviert und bis zu zehn Kilometer zurücklegt. Da ist natürlich auch der Kalorienverbrauch ein willkommener Nebeneffekt. „Durch die ganzkörperliche Beanspruchung beim Gehen und das Schlagen verbrauchen die Sportler beim Golf im Durchschnitt mehr als 1.200 Kilokalorien“, weiß Golfexperte Dr. Herwegen. Auf dem Grün kommt auch das Training der Muskeln sowie der Beweglichkeit nicht zu kurz, auch aus orthopädischer Sicht ist also ein gesundheitlicher Effekt durch regelmäßiges Golf spielen zu verzeichnen. „Der Sport bietet eine moderate Beanspruchung verschiedener Bereiche“, so Dr. Herwegen. „Neben Kreislauf und Atmung wird insbesondere die Rumpfmuskulatur und somit die Haltung trainiert.“ Es gibt also viele gute Gründe, zum Schläger zu greifen!