Schließen
Das Magazin für clubfreie Golfer:innen
Herzensangelegenheit: Golf spielen
Herzensangelegenheit: Golf spielen Bild: shutterstock.com/Thaninee_Chuensomchit
27.09.2024 / Mixed

Golf fürs Herz

Schon gewusst? Golf spielen bringt nicht nur Spaß ins Leben, sondern beugt auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
 

Autor:in: Imke Ulrich
Lesedauer 3 MIN
drucken
weiterleiten
E-Mail
Facebook
X
Whatsapp
Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren in Deutschland dem Statistischem Bundesamt zufolge 2023 wie schon in den Vorjahren die häufigste ausschlaggebende Todesursache mit knapp 348.300 Verstorbenen (33,9 Prozent). Herzinfarkt und Schlaganfall sind mit weltweit über 17 Millionen, jährlich sterbenden Menschen die häufigsten Todesursachen. Rund 80 Prozent dieser Todesfälle könnten laut der World Heart Federation durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Der Weltherztag, in diesem Jahr am 29.9., ruft deshalb seit dem Jahr 2000 alle Menschen dazu auf, sich um ihre Gesundheit zu kümmern.

Jede Bewegung zählt
„Wer gesund lebt und regelmäßig Sport treibt, kann sein persönliches Risiko für einen Herzinfarkt und andere Herzerkrankungen erwiesenermaßen senken“, betont Dr. Petra Sommer, leitende Ärztin der Kurklinik am Maasberg in Bad Sobernheim. Moderate Ausdauersportarten, bei denen sich Überanstrengungen vergleichsweise einfach vermeiden lassen, sind ideal: Sie stärken das Herz-Kreislaufsystem und können auch im höheren Lebensalter noch ohne Weiteres begonnen werden. „Neben Walken, Schwimmen oder Radfahren zählt Golfen zu den besten Möglichkeiten, einen plötzlichen Herztod zu verhindern und neue Kräfte für das Leben freizusetzen!“ sagt Dr. Sommer.

Herzensangelegenheit …
Es gibt viele altersunabhängige Risikofaktoren für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße: Dazu gehören Nikotinkonsum, Diabetes, Bluthochdruck, familiärer Belastung sowie eine ererbte oder erworbene Störung des Fettstoffwechsels. Einige dieser Risikofaktoren verstärken sich Informationen zum Weltherztag zufolge bei Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel. Auch übermäßiger Alkoholkonsum, plötzliche Belastungen und Stresssituationen mit starken Blutdruckschwankungen steigern die Herzinfarktgefahr. Deshalb ruft die Deutsche Herzstiftung dazu auf, sich früh um die eigene Herzgesundheit, aber auch um die der Kinder sowie aller Familienmitglieder zu kümmern, denn: Wer von Beginn an einen gesunden Lebensstil pflegt, verringert das Risiko im Alter am Herzen zu erkranken.

… mit Schwung
Golf spielen kann helfen, die zentralen Risikofaktoren für einen möglichen Herzinfarkt zu verringern: Mit einem Energieverbrauch von rund 1.200 Kalorien auf einer 18-Löcher-Runde ermöglicht der Golfsport den schonenden Abbau von Herz belastendem Übergewicht. Gleichzeitig wirkt sich die Ausdauerbewegung beim Golf positiv auf den Fettstoffwechsel aus und verringert den Bluthochdruck. „Das gesamte Herz-Kreislaufsystem wird durch die Bewegung an der frischen Luft gestärkt. Anders als bei Ballsportarten wie Fußball oder Handball sind beim Golfen Überlastungen des Herz-Kreislauf-Systems selten. Die niedrige, aber konstante Belastung ist ideal fürs Herz und minimiert das Risiko koronarer Herzkrankheiten. Eine zu 100 Prozent sicherer Prävention gibt es nicht, aber Golf ist in puncto Herzinfarkt schon recht schlagkräftig!“, so Dr. Sommer. „Golfspielen senkt im Vergleich zu anderen Ausdauersportarten den Cortisol-Spiegel besonders auffällig. Cortisol ist das Stresshormon und gerade der Stress ist ja in der heutigen Zeit einer der Hauptrisikofaktoren für den Herzinfarkt. Des Weiteren werden beim Golfspielen, unabhängig von Körpergröße, Handicap und Alter des Golfers, die Glückshormone Serotonin und Dopamin erhöht, was ebenfalls dem Stress und somit dem Herzinfarktrisiko entgegenwirkt. Golfen hält also nicht nur gesund, es macht auch glücklich!“

Schnelles Handeln zählt!
Wer sich nicht regelmäßig bewegt und ungesund lebt, erhöht sein Infarktrisiko: Jedes Jahr erliegen in Deutschland der Stiftung Deutsche Anästhesiologie zufolge bis zu 100.000 Menschen einem plötzlichen Herztod. Die Herzfunktion fällt durch eine fehlende oder zu schnelle Herzaktion (Kammerflattern, Kammerflimmern) plötzlich aus, so dass es zu einem Kreislaufstillstand kommt. Das Herz pumpt kein Blut mehr in das Gehirn und den restlichen Körper. Der Betroffene wird sofort bewusstlos und atmet nicht mehr normal oder gar nicht mehr. Dies geschieht innerhalb weniger Sekunden. Im Fall des Falles ist deshalb schnelles Handeln gefragt, denn pro Minute, die bis zum Beginn der Reanimation verstreicht, verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen um etwa zehn Prozent. Wird nach einem plötzlichen Herzstillstand sofort eine Herzdruckmassage durchgeführt, kann in bis zu 50 Prozent der Fälle eine Rückkehr des Spontankreislaufs erreicht werden, die Überlebensrate verdoppelt sich mindestens. Wenn nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten einfache Maßnahmen wie die Herzdruckmassage durchgeführt werden, dann ist ein Überleben unwahrscheinlich. Bei dieser wird mindestens 100 Mal pro Minute fest auf die Mitte des Brustkorbs gedrückt. Eine Maßnahme, die oft aus Angst, etwas falsch zu machen, nicht oder zu spät erfolgt: „Der größte Fehler ist, bei einem Herzstillstand dem Betroffenen nicht zu helfen“, so Dr. Sommer. „Und ebenso sträflich ist, sich selbst nicht vor dem Schicksal Herzinfarkt zu schützen, zumal das Vorbeugen dank Golf so viel Schwung und Spaß ins Leben bringen kann!“
 
drucken
weiterleiten
E-Mail
Facebook
X
Whatsapp

Auch interessant

Informativ und unterhaltsam: Golf (und mehr) für die Ohren
26.02.2025 / Mixed

Auf die Ohren: Podcasts

Draußen ist es noch zu nass und ungemütlich zum Golfen? Kein Problem, mach es dir gemütlich auf dem Sofa, denn Golf und mehr gibt es zum Glück auch zum Zuhören ...
Sportpyschologe Ralf Brand als Gast bei
20.02.2025 / Mixed

VcG-Podcast: Was Menschen in Bewegung bringt

In der neuesten Folge der VcG-Podcast-Miniserie „Hau einen raus!“ ist der Sportpsychologe Prof. Dr. Ralf Brand zu Gast. VcG-Geschäftsführer Marco Paeke und VcG-Marketingleiter Johannes Podszun wollen herausfinden, welche Voraussetzungen für eine bewegungsorientierte Verhaltensveränderung von Vorteil sind. 
„2 x 3 macht 4 … widdewiddewitt und Drei macht Neune!“ wie Pippi Langstrumpf? Bitte nicht auf dem Golfplatz!
19.02.2025 / Mixed

Muss der Zähler wirklich zählen?

Jein. Aber irren ist menschlich, und zuletzt bestätigt der Zähler die Richtigkeit des notierten Scores mit seiner Unterschrift – deshalb muss er eigentlich mitzählen, aber ...