Das Magazin für clubfreie Golfer:innen
Breite Fairways locken im La Cala Resort
Bild: Monica Deniers
13.11.2024 / Reisen
Golf & Glamour
Rund um Marbella gibt es mehr Golfanlagen als selbst ein ausgedehnter Urlaub verkraften kann. Von exklusiv bis bezahlbar ist alles für jeden Anspruch dabei.
Autor:in: Monica Deniers
Der südwestlich gelegene Abschnitt zwischen dem früheren Jet-Set-Hotspot Marbella und Estepona präsentiert viele bekannte Namen mit entsprechend hohen Greenfees, während die durchaus renommierten Clubs zwischen Marbella und Mijas im Winter mit ansprechenden Angeboten locken. Wir haben dort im Schnitt für die Runde (zwei Spielende + Buggy) 140,- Euro bezahlt. Auf allen Plätzen ließen sich kurzfristig Startzeiten in dem von uns gewünschten Zeitfenster arrangieren, der Empfang war durchweg freundlich und professionell. Wir spielten mal zu zweit, mal mit Golfspielenden aus Deutschland, Belgiern, Portugal, Dänemark und England – nie mit Spanier:innen.
Topografie
Vom Meer aus steigt das Gelände empor, an diese Hänge und in ihre Täler schmiegen sich die Golfanlagen und entwickeln so eine eigene Charakteristik: Hier weite Sicht auf ein (meist) blaues Meer mit weißen Bootstupfen, dort Blick auf schroffe, baumlose, braune Hügelketten, dazwischen das satte Grün gepflegter Fairways mit je nach Lage ausgedehnten Waste Areas. Einige Plätze breiten sich weit aus, mit entsprechend langen Wegen zwischen den Löchern. Andere drängen ihre Bahnen hügelan und hügelab, deshalb ist ein Golfcart für untrainierte Gelegenheitsspielende nicht zu verachten. Viele Clubs haben ihren Fuhrpark entsprechend gefüllt und der special price inkludiert das Gefährt meist automatisch. Denn für die Betreiber:innen gilt, wie uns ein Caddiemaster schmunzelnd erklärt: „Besser viele, die schnell fahren, als eine Person, die japsend die Bahn blockiert.“
Von Course zu Course
Unsere Auswahl erfolgte teils aus nostalgischen Gründen (mal sehen, was mittlerweile aus dem Platz geworden ist), teils aus praktischer Erwägung (gut, der ist ganz in der Nähe), teils zufällig (guck mal, da ist noch ein neuer).
La Cala Resort: Drei mal 18 Löcher, Hotel und Spa. America bietet Aussicht, etliche zu überwindende Hügel und schräge, jedoch meist breite Fairways sowie kleine, erhöhte Grüns, wenig Bunker, wenig Wasser. Asia umfasst nach einhelliger Meinung das schwierigere Layout, erfordert auf jeden Fall präziseres Spiel, denn die Bahnen sind enger, das Gelände zum Teil unübersichtlich. Wir meinen: Die beiden überseeischen Gebiete machen ab HCPI 28 Spaß. Europa gilt ein wenig als Stiefkind in diesem Trio, der Course soll einfacher zu spielen sein, das Greenfee ist preiswerter. Ich finde ihn spannend, auch weil das Flussbett des Ojén ins Spiel kommt. Wer zwei/drei Runden bucht, spart. Edles Clubhaus, sehr gute Gastro, übersichtlicher Shop.
Der Marbella GC ist einer der älteren Plätze an der Costa del Sol (1994). Kaum ein Haus stört das Spiel durch die Natur. Vorsicht, dicht verzweigte Nadelbäume werden schnell zur Ballfalle. Die ersten neun Löcher sind trickreich, eng, dafür ziemlich kurz. Auf den zweiten Neun darfst du schon mal mehr wagen. Clubhaus im altenglischen Stil.
Topografie
Vom Meer aus steigt das Gelände empor, an diese Hänge und in ihre Täler schmiegen sich die Golfanlagen und entwickeln so eine eigene Charakteristik: Hier weite Sicht auf ein (meist) blaues Meer mit weißen Bootstupfen, dort Blick auf schroffe, baumlose, braune Hügelketten, dazwischen das satte Grün gepflegter Fairways mit je nach Lage ausgedehnten Waste Areas. Einige Plätze breiten sich weit aus, mit entsprechend langen Wegen zwischen den Löchern. Andere drängen ihre Bahnen hügelan und hügelab, deshalb ist ein Golfcart für untrainierte Gelegenheitsspielende nicht zu verachten. Viele Clubs haben ihren Fuhrpark entsprechend gefüllt und der special price inkludiert das Gefährt meist automatisch. Denn für die Betreiber:innen gilt, wie uns ein Caddiemaster schmunzelnd erklärt: „Besser viele, die schnell fahren, als eine Person, die japsend die Bahn blockiert.“
Von Course zu Course
Unsere Auswahl erfolgte teils aus nostalgischen Gründen (mal sehen, was mittlerweile aus dem Platz geworden ist), teils aus praktischer Erwägung (gut, der ist ganz in der Nähe), teils zufällig (guck mal, da ist noch ein neuer).
La Cala Resort: Drei mal 18 Löcher, Hotel und Spa. America bietet Aussicht, etliche zu überwindende Hügel und schräge, jedoch meist breite Fairways sowie kleine, erhöhte Grüns, wenig Bunker, wenig Wasser. Asia umfasst nach einhelliger Meinung das schwierigere Layout, erfordert auf jeden Fall präziseres Spiel, denn die Bahnen sind enger, das Gelände zum Teil unübersichtlich. Wir meinen: Die beiden überseeischen Gebiete machen ab HCPI 28 Spaß. Europa gilt ein wenig als Stiefkind in diesem Trio, der Course soll einfacher zu spielen sein, das Greenfee ist preiswerter. Ich finde ihn spannend, auch weil das Flussbett des Ojén ins Spiel kommt. Wer zwei/drei Runden bucht, spart. Edles Clubhaus, sehr gute Gastro, übersichtlicher Shop.
Der Marbella GC ist einer der älteren Plätze an der Costa del Sol (1994). Kaum ein Haus stört das Spiel durch die Natur. Vorsicht, dicht verzweigte Nadelbäume werden schnell zur Ballfalle. Die ersten neun Löcher sind trickreich, eng, dafür ziemlich kurz. Auf den zweiten Neun darfst du schon mal mehr wagen. Clubhaus im altenglischen Stil.
La Cala - der Asia-Course
Spektakuläre Ausblicke inklusive
La Cala: Dogleg im Schutz der Berge
Mit Weitblick
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La Cala - der America Course
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Marbella GCC - als hier noch keine Bälle flogen
Edler Eingang: GC Marbella
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Marbella: Schnell und sicher durch den Berg
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Mit Rettungsring für Balltaucher
Gibt es überall: "Ich war hier"-Vandalen
Mitten im Ort: Miraflores Golf
Das geht ja gut los
Miraflores: oberhalb der Baumgrenze
Platzpatrouille
Wo die Golfwelt noch zweigeteilt ist
Auf der Autobahn entdeckt: Calanova
Golfen, wo andere arbeiten
Jenseits der AP-7
Miraflores Golf dagegen ist total anders: Mitten in eine Siedlung am Steilhang hat ein geschickter Architekt diese Anlage gesetzt. Deshalb sind die Löcher schmal, teilweise kurz, es geht mal rauf, mal runter und manchmal quer über die Straße zum nächsten Abschlag. Mit langen Drives kommst du nicht weit. Hier ist Überlegung und Präzision gefragt.
Calanova: Schild von der Autobahn aus entdeckt. Neuer Platz in neuer Urbanisation. Was von der Clubhausterrasse wie weite, offene Fairways aussieht, entpuppt sich beim Spiel als topgepflegte, wellige, wasser- und bunkergeschützte Bahnenfolge diesseits und jenseits der Schnellstraße. Und rauf und runter geht es auch. Riesiger Pro Shop über zwei Etagen mit vielen Sonderangeboten, und irgendetwas braucht man ja immer.
Golffreie Zeiten
Es gibt auch außerhalb der Fairways einiges zu entdecken. Der Hafen von Puerto Banús ist nach der Abwanderung des Jet-Sets ruhiger geworden, beheimatet aber immer noch einige große Jachten und zahlreiche kleine Bars und Restaurants. Die geheimnisvollen Symbole, Texte und Allegorien an den Wänden des Castillo de Colomares in Benalmádena erinnern an die Entdeckung Amerikas (natürlich durch Kolumbus). Wie im Dschungel windet sich der Pfad durch den kleinen Stadtzoo Bioparc Fuengirola und gestattet einen Blick auf viele (exotische) Tiere. Phantasievoll gestaltet – ob die Bewohner:innen das zu schätzen wissen?
Fazit
Die Gegend ist immer noch ein Touristen-Hotspot, aber wir fanden ohne große Mühe ein schönes/freies/stilles Plätzchen zum Golfen, Essen, Chillen. Die Servicekräfte schienen uns weniger gestresst und daher im Wortsinn Gast-freundlicher. Dazu eine große Auswahl doch recht unterschiedlicher Golfplätze mit attraktiven Winter-Angeboten – Marbella gehört wieder zu unseren Golf-Reisezielen.
Nützliche Infos: Anreise
Der nächstgelegene Flughafen Malaga wird im November/Dezember von rund einem Dutzend deutscher Airports aus angesteuert. Vorsicht! Einige besonders günstige Angebote „mit einem Zwischenstopp“ können aus wenigen Stunden Flugzeit einen verlorenen Urlaubstag machen. Wer sich auf einen Golfplatz mit Hotel konzentrieren will, kann ab Malaga einen Shuttledienst oder ein Taxi buchen. Willst du mehrere Plätze erkunden, benötigst du einen Mietwagen. Mautpflichtig (und deshalb verkehrsarm) führt die AP7 über Höhenzüge und manchmal spektakuläre Talbrücken in Richtung Marbella, während sich die N340/A7 mautfrei (mit entsprechend stärkerer Nutzung) erst durch einige Städtchen und dann kreuzungsfrei an der Küste entlang schlängelt.
Standort
Übernachtet haben wir im Ona Alanda Club in der Urbanisation Jardines de las Golondrinas, einem Apart-Hotel mit großen, sauberen und gut ausgestatteten Apartments samt zurzeit nicht selbstverständlichem Service. Ruhig gelegen, obwohl der Parkplatz direkt auf die Küstenstraße A7 führt. Die ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits schneidet sie vierspurig den schmalen Küstenstreifen komplett vom Hinterland ab, nur wenige Brücken oder Unterführungen schaffen eine Verbindung. Andererseits gelangt man über ihre vielen (verdammt kurzen) Auf- und Abfahrten schnell zum Ausgangspunkt der in die Berge – und damit zum Golfvergnügen – führenden Straßen.
Essen und Trinken
Das Hotelfrühstück war gut. Zum Abendessen lieferte die Hotelküche ein außerhalb der Feiertage sehr übersichtliches Angebot. Nach nur einem Versuch haben wir stattdessen eines der zahlreichen, auch zu Fuß zu erreichenden Restaurants gewählt, nach der Runde im Club gegessen oder in einem der geöffneten Chiringuitos gegrillten Fisch, das Plätschern der Wellen und den Sonnenuntergang genossen. Bis auf eine Ausnahme (trotzdem empfehlenswert: Pasta Factory, Puerto Banús) war keine Reservierung nötig.
Autorin
Monica Deniers
Jahrgang 1954
HCPI: 24,5
Heimatclub: V-Club Sankt Urbanus
Lehrerin im Ruhestand
(Alle Bilder von Monica Deniers)
Calanova: Schild von der Autobahn aus entdeckt. Neuer Platz in neuer Urbanisation. Was von der Clubhausterrasse wie weite, offene Fairways aussieht, entpuppt sich beim Spiel als topgepflegte, wellige, wasser- und bunkergeschützte Bahnenfolge diesseits und jenseits der Schnellstraße. Und rauf und runter geht es auch. Riesiger Pro Shop über zwei Etagen mit vielen Sonderangeboten, und irgendetwas braucht man ja immer.
Golffreie Zeiten
Es gibt auch außerhalb der Fairways einiges zu entdecken. Der Hafen von Puerto Banús ist nach der Abwanderung des Jet-Sets ruhiger geworden, beheimatet aber immer noch einige große Jachten und zahlreiche kleine Bars und Restaurants. Die geheimnisvollen Symbole, Texte und Allegorien an den Wänden des Castillo de Colomares in Benalmádena erinnern an die Entdeckung Amerikas (natürlich durch Kolumbus). Wie im Dschungel windet sich der Pfad durch den kleinen Stadtzoo Bioparc Fuengirola und gestattet einen Blick auf viele (exotische) Tiere. Phantasievoll gestaltet – ob die Bewohner:innen das zu schätzen wissen?
Fazit
Die Gegend ist immer noch ein Touristen-Hotspot, aber wir fanden ohne große Mühe ein schönes/freies/stilles Plätzchen zum Golfen, Essen, Chillen. Die Servicekräfte schienen uns weniger gestresst und daher im Wortsinn Gast-freundlicher. Dazu eine große Auswahl doch recht unterschiedlicher Golfplätze mit attraktiven Winter-Angeboten – Marbella gehört wieder zu unseren Golf-Reisezielen.
Nützliche Infos: Anreise
Der nächstgelegene Flughafen Malaga wird im November/Dezember von rund einem Dutzend deutscher Airports aus angesteuert. Vorsicht! Einige besonders günstige Angebote „mit einem Zwischenstopp“ können aus wenigen Stunden Flugzeit einen verlorenen Urlaubstag machen. Wer sich auf einen Golfplatz mit Hotel konzentrieren will, kann ab Malaga einen Shuttledienst oder ein Taxi buchen. Willst du mehrere Plätze erkunden, benötigst du einen Mietwagen. Mautpflichtig (und deshalb verkehrsarm) führt die AP7 über Höhenzüge und manchmal spektakuläre Talbrücken in Richtung Marbella, während sich die N340/A7 mautfrei (mit entsprechend stärkerer Nutzung) erst durch einige Städtchen und dann kreuzungsfrei an der Küste entlang schlängelt.
Standort
Übernachtet haben wir im Ona Alanda Club in der Urbanisation Jardines de las Golondrinas, einem Apart-Hotel mit großen, sauberen und gut ausgestatteten Apartments samt zurzeit nicht selbstverständlichem Service. Ruhig gelegen, obwohl der Parkplatz direkt auf die Küstenstraße A7 führt. Die ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits schneidet sie vierspurig den schmalen Küstenstreifen komplett vom Hinterland ab, nur wenige Brücken oder Unterführungen schaffen eine Verbindung. Andererseits gelangt man über ihre vielen (verdammt kurzen) Auf- und Abfahrten schnell zum Ausgangspunkt der in die Berge – und damit zum Golfvergnügen – führenden Straßen.
Essen und Trinken
Das Hotelfrühstück war gut. Zum Abendessen lieferte die Hotelküche ein außerhalb der Feiertage sehr übersichtliches Angebot. Nach nur einem Versuch haben wir stattdessen eines der zahlreichen, auch zu Fuß zu erreichenden Restaurants gewählt, nach der Runde im Club gegessen oder in einem der geöffneten Chiringuitos gegrillten Fisch, das Plätschern der Wellen und den Sonnenuntergang genossen. Bis auf eine Ausnahme (trotzdem empfehlenswert: Pasta Factory, Puerto Banús) war keine Reservierung nötig.
Autorin
Monica Deniers
Jahrgang 1954
HCPI: 24,5
Heimatclub: V-Club Sankt Urbanus
Lehrerin im Ruhestand
(Alle Bilder von Monica Deniers)