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Willkommen im Grünen
Willkommen im Grünen Bild: Monica Deniers
30.01.2024 / Platzporträt

Golf- und Landclub Schmitzhof

Lecker Wurst mit schönem Platz: Es ist sicher ungewöhnlich, ein Platzporträt mit Gastronomie-Lob zu beginnen, doch in diesem Fall berechtigt.

Autor:in: Monica Deniers
Lesedauer 6 MIN
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Der Gatte, ausgewiesener Currywurst-Experte, gerät über dieses zum Rundenabschluss servierte Gericht so ins Schwärmen, dass die golferischen Qualitäten des Golf- und Landclubs Schmitzhof zunächst einmal zurückstehen müssen. Aber dahinter verbergen muss sich der idyllisch im Naturpark Schwalm-Nette gelegene Platz wahrlich nicht.

Lage – Lage – Lage

Der Naturpark Schwalm-Nette lockt viele Besucher:innen vom Rhein-Ruhrgebiet bis zu den Niederlanden und ist selbst ohne Golf eine Reise wert. Mit Golf kannst du einige typische Elemente dieser abwechslungsreichen Landschaft kennenlernen und nebenbei einfach deinem Lieblingssport nachgehen, denn: Der G&LC Schmitzhof ist über die umliegenden Autobahnen (A52, A46) schnell zu erreichen. Vor Ort rauschen, nur auf dem vierten Grün und dem fünften Abschlag hörbar, mal ein Wagen auf der nahen Bundesstraße vorbei, ansonsten garantieren dichter Wald und weites Feld himmlische Ruhe.

Willkommen im Grünen. (Bild: Monica Deniers)

Willkommen im Grünen. (Bild: Monica Deniers)

Ideal zum (Seele) Auftanken

Wer einfach mal vorbeischaut und eine entspannte Runde spielen möchte, ist willkommen. „Kurzurlaub“ ist das Zauberwort, mit dem der Schmitzhof erholsame Landschaft plus Spielvergnügen verspricht. Und während der Mensch Golf genießt, kann sein E-Auto nahebei neue Energie tanken. Neben dem 18-Löchern-Meisterschafts- lockt auch der Kurzplatz „Schmitzhof 6“ – der Name ist Programm und der Kurs muss ernst genommen werden, er ist sogar Austragungsort einer eigenständigen Kurzplatz-Clubmeisterschaft. Ein Club im Club (AGSV) , der sehr erfolgreiche Jugendarbeit und Mannschaftssport fördert, und der zu hohen sportlichen Erwartungen entsprechend üppig bestückte Turnierkalender überzeugen. 

Europa zu Gast

Wer das Scrollen nicht scheut, findet auf der Club-Website zahlreiche Informationen. Wesentliches kommt hier dreisprachig daher: Neben Deutsch und dem universellen Englisch überrascht eine niederländische Übersetzung, ein Service für die Nachbar:innen jenseits der nahen Grenze und ein Hinweis auf spannende multinationale Golfbegegnungen. Überhaupt wird Gastfreundschaft großgeschrieben. Egal ob telefonische Anmeldung oder Besuch im Sekretariat, Pro Shop oder Restaurant, es wird sofort freundliche Hilfe angeboten. Und man ist an Gastspieler:innen gewöhnt: Sachdienliche Hinweise, Tipps und etwas Lokalkolorit, all das gibt es ohne Nachfrage. 

Übung macht Meisterschaft …

In unmittelbarer Nähe zum Clubhaus liegen ein Putting-Grün, das auch für flache Chips freigegeben ist, ein Pitching-Grün, zwei Übungsbunker, die Driving Range (montags zeitweise gesperrt, Mähzeiten auf der Homepage) und der Kurzplatz. Bitte benutzen Sie im Übungsbereich außerhalb der Reichweite nur eigene Bälle.

Weiden mögen Wasser leiden. (Bild: Monica Deniers)

Weiden mögen Wasser leiden. (Bild: Monica Deniers)

… und Lesen bildet

Nimm unbedingt eine Scorekarte mit auf die große Runde! Neben den wichtigsten Platzregeln (alle anderen zeigt einen QR-Code), einer offensichtlich notwendigen Blitzwarnung (vier Schutzhütten) und den üblichen Hinweisen auf Pitchmarken und Divots werden hier auch alle Grüns mit farbig markierten Segmenten aufgeführt. Erfrage die aktuelle Farbe im Sekretariat und du weißt immer, auf welchem ​​Grünteil die Fahne zur Zeit steht. Trotz der guten Beschilderung ist auch die Platzübersicht nützlich. Besonders der Weg von der 16 zur 17, vorbei an diversen anderen Grüns und Abschlägen, ist für Schmitzhof-Neulinge verwirrend – und doch ganz einfach: Nach dem Einlochen Wegweiser beachten und dann „weiter der Route folgen“. Nicht zuletzt kann man auf dem praktischen Papier natürlich auch seine Spielerfolge dokumentieren.

Wasserwirtschaft

Ein regionales Landschaftselement sind Teiche – und die gibt es hier auch. Nicht viele wirklich, die aber so genial gestaltet, dass sie auf über der Hälfte der Löcher auf unterschiedliche Art das Spiel beeinflussen. Das ist jedoch kein Grund zur Sorge, denn meist führt ein Weg daran vorbei. Selbst das von der Terrasse einsehbare und deshalb prestigeträchtige 18. Grün lässt sich durch eine dem eigenen Spielvermögen angepasste Streckenplanung bequem über die letzte Penalty Area hinweg anspielen, Spaziergang über die malerische Holzbrücke inklusive. Fauna und Flora der Teiche stehen übrigens zurzeit unter besonderer Beobachtung, um eine möglichst gute ökologische Ausgewogenheit zu erzielen und gleichzeitig den ästhetischen Wünschen der Spieler:innen Rechnung zu tragen.
Unter Weiden

Auch für Nilgänse ein schöner Ort. (Bild: Monica Deniers)

Auch für Nilgänse ein schöner Ort. (Bild: Monica Deniers)

Unter Weiden

Wo hier Wasser ist, sind auch die Lieblingsbäume asiatischer Philosophen nicht weit. Majestätisch spiegeln sich alte Baumriesen in den glatten Oberflächen der Teiche, zu Zeiten umkränzt von leuchtenden Seerosenfeldern. Stehen und Staunen versus großzügiges Spiel! Andere Baumarten führen abgestufte Grüntöne vor, spenden Schatten und umgehen allerlei Vögeln eine – manchmal empört und laut verteidigte – Heimstatt. Die Baumreihen können ein Segen sein, zeigen sie doch deutlich, wo es langgeht. Oder ein Fluch, wenn der Ball sich partout nicht an die geplante Linie halten will.

Schönwetter-Garantie

Das haben sich die Schmitzhofener netterweise ausgedacht: Du kannst auf diesem Platz niemals eine komplette Regenrunde spielen, denn zumindest am Halfway House scheint immer die Sonne. Im Halfway House, um genau zu sein, denn dort prangt auf einem Gemälde ein farbenfroher Himmel über dem Grün. Ein tröstlicher Anblick, wenn die Realität mal wieder nicht so will und ein fröhliches Grüppchen rund um den rustikalen Tisch auf das nächste Wolkenloch hofft. Der Platz verkraftet Wetterkapriolen wie die von heftigen Regengüssen unterbrochenen heißen Tage dieses Sommers erstaunlich gut, bewahrt sich frisches Grün und trocknet schnell wieder ab.

„Heerlijke braadworst“

Schmitzhof belebt den Sportsgeist und erfreut wahlweise Auge, Ohr und Seele – oder den Magen.
Das abschließende Currywurst-Erlebnis wird übrigens durch deutsch-niederländische Kommunikation angestoßen. Während die einheimischen Damen am Nebentisch Pfannkuchen mit frischen Blaubeeren favorisieren, plädiert ein Herrenteam in orangefarbenen Polos mehrsprachig für die „lecker Wurst“. Um die ganze Bandbreite der empfohlenen Empfehlungen abzudecken, teilen wir uns auf. Mein Mann verfällt in die eingangs erwähnte Begeisterung für das Fleischerzeugnis samt hausgemachter scharfer Sauce. Aber – ganz ehrlich – der saisonale Blaubeer-Pfannkuchen ist auch nicht zu verachten. Wurst- und andere Genüsse sind leider nicht alltäglich: Montags und dienstags (und eventuell bei schlechtem Wetter) ist das Restaurant in diesem Jahr geschlossen, die Vorfreude auf Golf & Gaumenschmaus dann umso größer.

Lecker! (Bild: shutterstock.com, etorres)

Lecker! (Bild: shutterstock.com, etorres)

 

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