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Ab durch die Mitte
Ab durch die Mitte Bild: GC Cochem/Mosel e.V.
15.06.2022 / Platzporträt

GC Cochem/Mosel e.V.

Vom Aschenputtel zur Prinzessin: Turbulente Jahre liegen hinter dem Golfclub Cochem/Mosel. Wir haben uns auf der Anlage mal umgeschaut ...

Autor:in: Natalie Nickel
Lesedauer 7 MIN
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Nachdem sich der Resort-Betreiber in 2020 vom Golfplatz trennte, war es der Golfclub, der das Zepter in die Hand nahm. Seither leitet der 23-jährige Jannik Oster, Deutschlands jüngster Golfmanager, mit viel Herzblut erfolgreich die Geschicke des Vereins. Inzwischen blüht der Club wieder auf und der Platz entwickelt sich laut Bewertungen im Netz vom „Aschenputtel zur Prinzessin“! 

Hinterm Horizont geht’s weiter

Knapp 50 Kilometer von Koblenz entfernt befindet sich der GC Cochem/Mosel e.V. auf einem riesigen Hochplateau mit herrlichen Weitblicken in die Eifel und auf den Hunsrück. Meine Kollegin Leonie Busch und ich haben uns auf den Weg gemacht und kommen durch den Hunsrück hinunter an die Mosel und durch kleine bunte Dörfer, in denen sich eine Weinstube an die nächste reiht. Gutes Wetter haben wir mitgebracht! Doch hoppla – es weht eine steife Brise hier oben und statt kurzem Hemd und Hose ist man besser mit winddichter Jacke und Mütze bedient. Schnell ist klar: Der Wind gehört zu den Schwierigkeiten hier auf dem Platz. Im Clubsekretariat heißt uns Jannik Oster herzlich willkommen. Es erscheint alles etwas schlicht, aber dafür, oder vielleicht gerade deshalb, sehr liebenswert und heimelig. Zu unserem Erstaunen packt Jannik flugs sein Golfbag aufs Cart und tatsächlich begleitet uns der rund um die Uhr beschäftigte Clubmanager und zeigt uns sein Refugium. Es gibt viel zu erzählen auf der Runde!

Loch 1: Ab durch die Mitte aufs Grün

Loch 1: Ab durch die Mitte aufs Grün

Hoch und runter

Kurz verschaffen wir uns einen Überblick über die Anlage, bevor wir an Tee 1 des 18-Löcher-Platzes, dem Mosel Course, starten: Auf fast 70 Hektar verfügt das Gelände außerdem über den 9-Löcher- Kurzplatz Eifel Course, die großzügige Driving-Range mit Flutlicht und einem Übungsareal mit Putting- und Pitching-Green. Und schon geht sie los die wilde Fahrt: bergab und bergauf im Wechsel. Ist man ohne Cart unterwegs, so kommt man hier leicht ins Schwitzen. Dafür wird man durch die ständig wechselnden Weitblicke auf das Moselhochplateau, die Eifel und den Hunsrück belohnt. Ein weiteres Highlight sind hier die Ruhe und die Natur. Außer Vogelgezwitscher und den Motorengeräuschen der Greenkeeper ist hier weit und breit nichts zu hören. Rückenwind und Länge gibt das Bergab-Intro an Loch 1: Wenn man den Drive links vom Bunker platziert, ist der Weg zum Grün durch die Mitte zweier üppiger Bäume, die sich uns heute in ihrer Frühlingsblüte präsentieren, nicht mehr weit. So geht es weiter an Loch 2 – wechselnd munter, rauf und runter. Immer wieder sieht man die Fachwerkhäuser des Roompot Ferienparks, die in einem Feriendorf rings um den Golfplatz angesiedelt sind. Hier kann man sich mit bis zu 14 Personen komfortabel direkt am Golfplatz einmieten. 

Vom Geheimtipp zum Favoriten

Mit der Zeit bekommen wir ein gutes Gefühl für den Platz: seine Schräglagen, die riesigen Grüns, teilweise mit Terrassen ausgestattet, und den Wind, der jedes Mal von anderer Seite bläst. Die Grüns lassen sich gut anspielen und sind spurgetreu. Schön geschwungene Bunker haben zum Teil furchterregend hohe, aber saubere Kanten und die Fairways sind saftig und satt. Landschaftlich war der Platz wohl schon immer ein Geheimtipp. Doch nun hat er sich, dank des professionellen Greenkeepings, zu einem echten Highlight für alle Spielstärken entwickelt. „Das war ein wichtiger Schritt bei der Sanierung und perspektivisch gut investiertes Geld. Unser Platz hat sich seit der Übernahme der Anlage erheblich verbessert“, meint Jannik. Sämtliche Wege auf dem Platz haben aus finanziellen Gründen die Mitglieder ehrenamtlich aus eigenen Mitteln geebnet. Beeindruckend!

Gar nicht ballaballa: Footgolf

Gar nicht ballaballa: Footgolf

Mit Fleiß und Ideenreichtum

Wir kommen zu Loch 5 und befinden uns nun mitten im Wald. Auf einmal wandelt sich das Bild und die Bahnen werden zunehmend enger und anspruchsvoller. Nun heißt es gerade bleiben, denn rechts und links droht Ungemach durch hohen, dichten Baumbestand. Sehr abwechslungsreich wird es nun an Loch 7: Hier muss man noch ein Dogleg nach links strategisch einplanen und das Grün liegt bergab in einer Senke von Bunkern schwer bewacht. „Dies ist wohl eins der schwierigsten Löcher“, zwinkert Jannik uns zu. Durch seine Verbundenheit mit dem Club, seinen Fleiß und seinen Ideenreichtum ist es ihm gelungen, viele neue Mitglieder zu gewinnen und damit den Verein am Leben zu halten. Viel Mühe steckt er in das Heranziehen eigener Talente und potenzieller Neumitglieder, indem er selbst jeden Freitag Bambinis coacht oder Platzreifekurse erteilt. Die insgesamt acht „Abschlag Schule“-Projekte mit ansässigen Schulen zeigen den hohen Stellenwert der Nachwuchsförderung. Er ist nicht nur Clubmanager, sondern auch Trainer und Jugendwart im Club. So ein bisschen das „Mädchen für alles“ grinst er. 

Footgolf, Golf-Marathon … 

Nach dem Waldausflug folgt an Loch 8 ein spannendes, langes Par 5 den Berg hinauf zurück aufs Plateau. Herren haben es hier besonders schwer, denn sie müssen nicht nur die Höhe, sondern auch noch ein riesiges Biotop überqueren. Der Weg zum Damenabschlag führt durch einen idyllischen Waldtunnel, in dem uns ein lautes Vogelkonzert begrüßt. Weiter geht’s bergauf zurück Richtung Parkplatz. Unterwegs wird immer kurz ein Schnack mit den Greenkeepern und Mitgliedern gehalten. Jannik hat für jeden ein offenes Ohr. Man spürt die Solidarität und Herzlichkeit unter den Mitgliedern. Das macht diesen Verein unglaublich sympathisch. Loch 10 erreichen wir, indem wir über eine schmale Holzbrücke die Straße überqueren. Hier trifft man auch viele Wanderer und Anhänger des Footgolfs. Für sie startet an dieser Stelle der Spaß auf dem Eifel Course, der hier ebenfalls beginnt. „Kurzplatz“ ist im Übrigen maßlos untertrieben, denn viele Löcher haben hier eine Länge von weit über 200 Metern. Tatsächlich handelt es sich hier um einen raffinierten Platz, der seine Tücken und Finessen hat. Mit sehr viel kleineren Grüns, die gut in Schuss sind und knackige Breaks haben, hat man hier in kurzer Zeit einen hohen Trainingseffekt, meint Jannik. Dennoch ist der Eifel Course ohne Platzreife bespielbar. Die Fußballgolfer haben ihre eigenen Abschläge und Löcher, die ideal in den Platz integriert sind. Das Konzept erfreut sich immer mehr Beliebtheit bei Familien und Gruppen. Kein Wunder: Eine Runde kostet hier nur 7,- Euro pro Person! 

… und Greenkeepers Rache

Ebenfalls auf dem Eifel Course findet auch in diesem Jahr wieder der berüchtigte „Eifel Course Marathon“ (ein 45-Löcher-Turnier!) statt. Eine weitere, witzige Veranstaltung nennt sich „Greenkeepers Rache“. Hier denken sich die Greenkeeper Hindernisse und Boshaftigkeiten für die Spieler aus, die das ganze Jahr den Platz strapazieren. Für diese beiden Turniere reserviert der Club zehn Plätze exklusiv für VcGler. Nähere Infos hierzu sowie zu alle weiteren offenen Turnieren finden sich im Turnierkalender. Am besten gleich eines der Partnerhotels buchen und ein Wochenende an der Mosel planen! 

Eifel Course - mit Ferienpark in Blickweite

Eifel Course - mit Ferienpark in Blickweite

Happy End

Weiter führen uns die nächsten Löcher über das Hochplateau immer wieder mit neuen Perspektiven und weiten Blicken in den tiefen Wald und in die Ferne, wo sich die riesigen Windräder fleißig drehen. Jannik dreht auch ein großes Rad und sagt, er hat „weg vom elitären Sport“ noch viele Ideen im Kopf. Leider hat er nicht die Manpower, alles sofort umzusetzen., aber er hat schon viel geschafft Von diesem jungen Mann wird man noch einiges hören in der Golfbranche, da sind wir uns sicher. Aber zunächst sagen wir „Danke“ für die schöne Runde und wünschen viel Glück und ein Happy End im Golfclub Cochem an der Mosel. 

Auszeit an der Mosel

Golf in Deutschland hat in den letzten zwei Jahren coronabedingt eine große Bedeutung bekommen und ist attraktiver denn je. So liegt es fast nahe, einmal einen Ausflug in die vielseitige und schöne Mosel-Region zu planen. Egal ob mit Familie oder Freunden, ob zum Golfspielen, (Wein-)Wandern, Biken oder für eine Moselrundfahrt. Cochem an der Mosel hat mit seiner Umgebung für jeden etwas zu bieten. Lohnenswert sind zum Beispiel ein Besuch der mondänen Reichsburg, des Calmont Klettersteiges, der Senfmühle oder der nahe gelegenen spektakulären Geierlay-Brücke. Als VcGler ist man beim GC Cochem/Mosel jederzeit herzlich willkommen und erhält hier besondere Angebote. Sowohl der Mosel als auch Eifel Course bieten Anfängern und Fortgeschrittenen alles, was das Golferherz höherschlagen lässt: eine nette ungezwungene Atmosphäre, garantiert Herausforderung sowie Spaß und Erholung in der Natur. Schönes Spiel in Cochem an der Mosel!

 

(Fotos: VcG)
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