Schließen
Das Magazin für clubfreie Golfer:innen
Achtung: Signature-Hole! Die Blaue Lagune
Achtung: Signature-Hole! Die Blaue Lagune Bild: VcG
19.10.2022 / Platzporträt

Golfpark am Löwenhof

Auf nach Friedberg – inmitten des Rhein-Main-Gebietes heißt der Golfpark am Löwenhof Tigers & Rabbits herzlich willkommen.

Autor:in: Johannes Podszun
Lesedauer 5 MIN
drucken
weiterleiten
E-Mail
Facebook
X
Whatsapp

Die 27-Löcher-Anlage wartet darauf, dass ich auf ihr herumtigere. Mit Vergnügen! Ich bin gespannt auf den Golfpark, der von der Frankfurter Innenstadt mit dem Auto nur eine knappe halbe Stunde und vom Gießener Stadtkern nur 30 Fahrminuten entfernt ist und für VcGler attraktive Angebote bereithält. 

Ein Tiger auf dem Löwenhof

Der Wetterfrosch hat golftaugliches Wetter vorhergesagt. Los geht’s. Ziel: Der Golfpark am Löwenhof. Als ich von der Autobahn abbiege, lande ich in einem ländlichen Idyll. Ringsherum Felder und Kirschbaumplantagen. Hier ein Traktor, dort ein Wanderer, gegenüber ein paar Rinder. Ein Gefühl von Urlaub steigt in mir auf. Ich cruise an einer tanzenden Hühner-Horde vorbei, in deren Mitte ein Eierautomat thront. Kurz vor acht Uhr biege ich auf den Parkplatz des Golfparks ein und werde prompt von einer Regendusche überrascht. Weiteres Ungemach ahnend, greife ich zum Schirm und mache ihn am Trolley fest. Das Sekretariat ist bereits besetzt, der Herr hinterm Counter wirkt freundlich und kompetent. Unaufgefordert erhalte ich eine nützliche Lagebeschreibung und er erklärt, wie ich zur Range und auf schnellstem Weg zum ersten Abschlag komme. Dann wünscht er mir lächelnd „Viel Vergnügen!“ und ich beginne, mich richtig wohl zu fühlen.

Nicht nur schönes Wolkenspiel ...

Nicht nur schönes Wolkenspiel ...

Alles da zum Trainieren

Zur Range sind es nur ein paar Schritte über ein schmales Gässchen. Der Automat spuckt keine Eier, dafür aber pro 2-Euro-Token 36 Bälle aus. Das ist ein starker Preis. Andere Anlagen im Rhein-Main-Gebiet verlangen für 24 Bälle 5,- Euro. Mit 72 Kugeln unterm Arm suche ich mir ein Abschlag-Plätzchen. Als die Bälle aus dem Eimer purzeln, kommen einige abgenutzte Exemplare zum Vorschein. Der Preis ist trotz der vereinzelten Gurken sehr fair. Spektakulär ist die Range nicht, aber sie verfügt über ausreichend viele Abschläge, ist eben, bietet nicht allzu abgenutzte Matten, gut erkennbare Entfernungsmarkierungen und ist lang genug, um Hölzer zu schlagen. Rechts neben der Range befindet sich hinter einem Fangzaun ein größeres Übungsareal, das zum Pitchen, Chippen und Putten einlädt. Die Bälle fliegen an diesem Morgen erstaunlich gut, sogar die angeschlagenen gehorchen und lassen sich artig in die Luft dreschen. Bevor es losgeht, schiebe ich noch ein paar Kugeln auf dem Übungsgrün, das sich direkt neben dem ersten Abschlag befindet.

„Spiel“!

Am Tee 1 werfe ich einen Blick auf die Scorekarte: Vor mir liegt der Südkurs, ein Par 72 mit einer Länge von 6.040 Metern (Gelber Abschlag). Die gut platzierte Abschlagtafel verrät, dass es mit einem 344 Meter langen Par 4 losgeht. Oh ja: Der Drive landet Mitte Fairway, 102 Meter von der Fahne entfernt. Mit gehisstem Schirm und dem Pitching Wedge in der Hand warte ich darauf, dass sich die Greenkeeper zurückziehen. Es dauert ein wenig, bis sie mich bemerken. Der Kollege im Bunker winkt und fordert mich dazu auf, zu schlagen. Vermutlich glauben die beiden, dass ich Golf spielen kann. Nur weil ich heute meine Sonntagsklamotten übergezogen habe, heißt das aber noch lange nicht, dass ich das Grün treffen und den Bunker verfehlen werde. Ich bin verunsichert. Und das Winken wird heftiger. „Spiel!“, schallt es über die Anlage. Okay. Eine Vorsichts-Fluppe. Der Ball bleibt zu kurz. Es folgen: Ein Chip, zwei Putts. Ein Bogey. 

Viel Platz, den Tiger rauszulassen.

Viel Platz, den Tiger rauszulassen.

Es läuft

Danach begrüßt mich ein schön anzuschauendes Par 5, 475 Meter. Breites Fairway, rechts und links hohes, trockenes Rough, weiter vorne links Wasser, jede Menge Platz. Attacke! Ein Drive, ein Eisen 5, ein Sand Wedge, ein Putt. Birdie! Es läuft! Bei der nächsten Bahn, einem Par 4, versagt der Driver! Für den zweiten Schlag bleiben 176 Meter bis zur Fahne. Ich rupfe mein altes Hybrid aus dem Sack. Der Ball bleibt wenig später drei Meter neben der Fahne liegen. Es wird ein Par – und ein guter Tag!

Abwechslungsreiche Fairways

Die Grüns sind sehr gepflegt, treu und gut zu spielen. Kein Pilz, keine Pitchmarken. Nicht zu hart, mit einer konstanten Rollgeschwindigkeit. Ein wenig bunter geht’s auf den Fairways zu. Hinter den Abschlägen liegen Mähreste, die sich vereinzelt auch an den Rändern der Bahnen finden lassen. Ins Spiel kommen sie aber nur bei Fehlschlägen, die nicht mittig landen. Die Spuren der langen Trockenzeit, mit der das gesamte Rhein-Main-Gebiet zu kämpfen hatte, machen sich bemerkbar. Grüne, braune und beigefarbene Stellen, ein recht abwechslungsreiches Fairway-Muster entsteht. Dank des Regens der letzten Tage ist der Boden aber angenehm weich und gut zu spielen. 

Eins, zwei, drei - gleich ist es vorbei!

Eins, zwei, drei - gleich ist es vorbei!

Entspannt und friedlich

Neben der Bahn 4, einem 379 langen, leicht bergauf gehenden Par 4, tummeln sich einige Schafe. Und mir fällt zum ersten Mal die schöne und ruhige Umgebung auf. Der Platz hat zwar kein spektakuläres Layout, bietet dafür aber ausreichend Raum, um entspannt Golf zu spielen. Hier gibt’s keine Effekthascherei, sondern eine solide Architektur, die keinen Stress verursacht. Der zweite Schlag bleibt leider zu kurz, ich notiere das zweite Bogey. Am nächsten Abschlag genieße ich den herrlichen Ausblick auf eine bewaldete Bergkuppe, an der Bahn 6 begrüßt mich auf der linken Seite ein Elektromast. Als störend empfinde ich ihn aber nicht. Zufrieden notiere ich zweimal ein Par. 

Herausforderung an der Lagune

Auf zur Bahn 7. Als einzige Bahn des Südkurses trägt sie einen Namen: Die „Blaue Lagune“. Vermutlich soll sie so etwas wie ein Signature-Hole sein. Ein kurzes Par 3 mit einem Inselgrün. Schön und besonders. Anders als die anderen Bahnen. Dennoch bleibt der Platz seiner Linie treu. Denn die Insel ist so groß und die Bahn so kurz, dass das Grün entspannt zu treffen ist. Par! Auf der neunten Bahn kann ich das Grün erst mit dem dritten Schlag attackieren und fange mir ein weiteres Bogey ein. Bis ich den Weg zur Bahn 10 gefunden habe, braucht es ein wenig. Die Bahnen 10, 11, 12 und 13 liegen oberhalb des Clubhauses, alle anderen unterhalb. Ein kleiner Gang ist notwendig, um diese vier Bahnen zu erreichen. Das ist ein bisschen schade, sonderlich weit ist der Anmarsch aber nicht. 

Hier fühlt man sich willkommen!

Hier fühlt man sich willkommen!

Weck den Tiger in dir

Nach der Bahn 14, einem 202 Meter langem Par 3, mache ich nach einem weiteren Bogey einen ersten Kassensturz. What? Vier über Par? Ist ja irre. Mit einem guten Gefühl spiele ich die letzten vier Bahnen und zähle am Ende ein 77. Sensationell! Die beste Runde meines Lebens! Vielleicht geht es dir auch so? Probiere es aus. Wer den Tiger in sich wecken und einen ebenen, gut spielbaren Platz genießen möchte, dem sei der Golfpark am Löwenhof empfohlen.

Golfpark am Löwenhof

18 Löcher: 48,- Euro (Mo) 58,- Euro (Di-Do) 60,- Euro (Fr) 68,- Euro (WE)
9 Löcher: 29,- Euro (Mo) 35,- Euro (Di-Do) 36,- Euro (Fr) 41,- Euro (WE)
Rangefee:  0,– Euro      
Bälle: 2 Euro/36 Stück      


 (Fotos: VcG)
        

 

drucken
weiterleiten
E-Mail
Facebook
X
Whatsapp

Auch interessant

Informativ und unterhaltsam: Golf (und mehr) für die Ohren
26.02.2025 / Mixed

Auf die Ohren: Podcasts

Draußen ist es noch zu nass und ungemütlich zum Golfen? Kein Problem, mach es dir gemütlich auf dem Sofa, denn Golf und mehr gibt es zum Glück auch zum Zuhören ...
Sportpyschologe Ralf Brand als Gast bei
20.02.2025 / Mixed

VcG-Podcast: Was Menschen in Bewegung bringt

In der neuesten Folge der VcG-Podcast-Miniserie „Hau einen raus!“ ist der Sportpsychologe Prof. Dr. Ralf Brand zu Gast. VcG-Geschäftsführer Marco Paeke und VcG-Marketingleiter Johannes Podszun wollen herausfinden, welche Voraussetzungen für eine bewegungsorientierte Verhaltensveränderung von Vorteil sind. 
„2 x 3 macht 4 … widdewiddewitt und Drei macht Neune!“ wie Pippi Langstrumpf? Bitte nicht auf dem Golfplatz!
19.02.2025 / Mixed

Muss der Zähler wirklich zählen?

Jein. Aber irren ist menschlich, und zuletzt bestätigt der Zähler die Richtigkeit des notierten Scores mit seiner Unterschrift – deshalb muss er eigentlich mitzählen, aber ...