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Blühflächen sind Tierparadiese
Blühflächen sind Tierparadiese Bild: VcG
09.12.2020 / Mixed

Grünes Kapital

Die Natur ist für jede Golfanlage ein großartiges Kapital. Wir zeigen, wie es genutzt werden kann.

Autor:in: Imke Ulrich
Lesedauer 3 MIN
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Vorbilder regen zum Nachahmen an – diese Grundidee steckt auch hinter dem DGV-Innovationspreis „Abschlag der Ideen“. 2018 prämierte er kreative und nachhaltige Maßnahmen aus der Kategorie „Golf & Umwelt“. 63 Projekte von 53 DGV-Mitgliedern wurden eingereicht, drei der nominierten Projekte haben wir bereits im FREE GOLFER vorgestellt: die GreenCycled Scorecard des GC Stuttgart-Solitude, den Obstbaumlehrpfad des GC Schönbuch und das Flora-Fauna-Monitoring des GCC Seddiner See. In dieser Ausgabe präsentieren wir weitere nachahmenswerte Natur- und Umweltschutzmaßnahmen, denn: „Die Natur ist ein großartiges Kapital, das die Golfanlagen erkennen und besser nutzen sollten, gerade jetzt in der Coronazeit“, sagt Dr. Gunther Hardt, Vorsitzender des DGV-Ausschusses Umwelt- und Platzpflege. „Die Best-Practice-Beispiele zeigen es – und geben wertvolle Impulse!“

Mit gutem Beispiel voran

Eine der als Best-Practice-Beispiel vom DGV ausgezeichneten Anlagen ist der GC Oldenburger Land. Der 18-Löcher-Platz in der Oldenburger Geest hat einen Teil seiner Tümpel und Weiher als Amphibiengewässer optimiert, seine große Streuobstwiese um 30 alte Obstbaumsorten ergänzt sowie 600 Sträucher und Bäume gepflanzt. Auf der 65 Hektar großen Anlage gibt es mehrere Ansitzstangen für Greifvögel, einen Schleiereulenkasten, Nisthilfen für Fledermäuse und Halbhöhlenbrüter sowie unter anderem Totholzhecken und eine Wildblumenwiese. „Der GC Oldenburger Land hat erkannt, dass Golf und Naturschutz die perfekte Symbiose bilden“, lobt Dr. Hardt. Finanzielle Unterstützung für die Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen fand der Club unter anderem bei der Naturschutzstiftung seines Landkreises, der Wieker-Stiftung, der BINGO-Umweltstiftung sowie der Eriksen-Stiftung und bei privaten Spendern. 

Willkommen im Paradies

Auch zahlreiche bayerische Golfclubs sorgen für die biologische Vielfalt auf ihren Anlagen. So hat zum Beispiel der GC München Valley das ökologisch wertlose Gelände des ehemaligen Radio Free Europe in enger Zusammenarbeit mit dem Naturschutz in wertvollen Lebensraum verwandelt und Umweltschutzmaßnahmen vorbildlich in die Golfplatzplanung integriert: Zusammen mit der örtlichen Unteren Naturschutzbehörde wurde rund 100 Hektar Ausgleichsfläche realisiert, darunter Schotterheiden und eine 50 Hektar große Magerwiese. Dieser artenreiche Wiesentyp kann landwirtschaftlich kaum genutzt werden und wird oft in Bauland oder Forst umgewandelt, er ist deshalb leider nur noch extrem selten zu finden. Magerwiesen sind ein Paradies für gefährdete Pflanzen und Tiere, wie zum Beispiel die seltene Feldlerche und Wildbienen, die hier erfolgreich neu angesiedelt wurden. „Die Anlage verbindet optimale Bedingungen für den Golfsport mit dem größtmöglichen Schutz der Natur“, so Dr. Hardt. „Sie wurde mit dem Gold-Zertifikat des DGV-Umweltprogramms GOLF&NATUR geehrt!“

Ausgezeichneter Naturschutz

Auch auf dem Gelände des bereits mehrfach vom DGV-Qualitätsmanagementprogramm mit Gold prämierten GC Hubbelrath sind die blütenreichen Magerwiesen an verschiedenen Stellen zu finden. Die Anlage gilt als Düsseldorfs artenreichstes Stadtbiotop. Sie verbindet seit über 50 Jahren den Golfsport mit dem Natur- und Artenschutz, wie auf der Website eindrucksvoll dargestellt. Viele Vogelarten, darunter Eulen und der Eisvogel, Wildtiere wie Rehe, Dachse, Füchse sowie zahlreiche Insekten und Amphibien finde hier Lebensraum. Es gibt zahlreiche Gehölze und Bäume, unter anderem 350 Obstbäume, sowie Naturteiche. Die Anlage beteiligt sich am Klimafolgemonitoring der Stadt Düsseldorf: Jährlich werden Libellen und Schmetterlinge auf dem Platz kartiert, um Daten über die Auswirkungen des Klimawandels zu erheben. „Der GC Hubbelrath ist bundesweit ein Vorreiter in puncto Tier- und Pflanzenschutz“, betont Dr. Hardt. „Je mehr Golfanlagen wie der GC Hubbelrath Maßnahmen ergreifen, mit denen sich die Umwelt schützen und die Natur bewahren lässt, umso besser!“ 

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