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Hoodie – hui oder pfui?
Es ist nur ein Sweatshirt mit Kapuze – und dennoch vielen ein Dorn im Auge, vor allem auf dem Golfplatz ...
„Zu sehr Straße, zu leger“, die Traditionalisten schütteln entsetzt den Kopf, wenn ihnen auf der Golfanlage eine Person im Hoodie begegnet. Und das geschieht immer öfter, denn viele Neugolfende bringen, teils aus Unwissenheit teils bewusst, frischen Wind ins alte Spiel.
Früher war die Sache klar
Jahrzehntelang regierte im Golf der dezente Upper-Class-Einheitslook: (Polo)-Hemden und Shirts (nie ohne Kragen und Ärmel), klassische Jacken, Pullunder, Pullover sowie Stoffhosen und Röcke (mindestens knielang), Golfschuhe (niemals ohne Socken). Tabu dagegen waren Trainingsanzüge, Jogginghosen, Leggings, Miniröcke, Hotpants, auffällige Muster, Stiefel, Sandalen, zu viel Haut, Turnschuhe, Jeans ...
Stilbrüche werden zeitgemäß
Mittlerweile wird einiges nicht mehr ganz so eng gesehen. Der DGV führt nur noch „sportlich, bequem, ordentlich“ als Kleidungsrichtlinie an und viele Anlagen geben in puncto Kleidung heute lediglich Empfehlungen, an die sich die Golfer:in aus Respekt aber halten sollte. Eine Verweigerung des Spielrechts wegen unpassenden Zwirns? Heute eher unwahrscheinlich! Und so sind Hoodie-Sichtungen auf den Fairways dieser Welt keine Seltenheit mehr, jede Golfmarke hat den modernen Stoff mittlerweile im Sortiment. Der Hoodie, dessen Geschichte übrigens schon vor Jahrzehnten begann, ist salonfähig geworden und ein wärmender Klassiker für fast jeden (sportlichen) Anlass. Selbst prominente Golfende wie Tyrell Hatton oder Michele Wie West tragen das It-Piece. Letztere nutzte das Trendteil sogar für eine Wohltätigkeitskampagne, die unter dem Hashtag #hoodieforgolf für große Aufmerksamkeit in den sozialen Medien sorgte.
Jeder nach seiner Fasson
Wer die Kombination „Hoodie und Golf“ respektlos und zum Aufregen findet, zählt meines Erachtens nach zu den Gestrigen. Ich persönlich liebe Hoodies und finde sie auch auf dem Golfplatz nicht nur bequem, sondern auch absolut okay, zumal das Kleidungsstück sogar funktional einen Zweck erfüllt! Wir leben im Jahr 2023: Soll doch jeder tragen, was er will, so lange er mit Spaß und Umsicht agiert.