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Das Magazin für clubfreie Golfer:innen
Hier sind nicht nur Edelleute willkommen
Hier sind nicht nur Edelleute willkommen Bild: Maurice Dorren / Stiftung Museum Schloss Moyland
15.10.2018 / Platzporträt

Golf International Moyland

Inselgrün & Kunst. Durch die schattigen Alleen am Niederrhein näherst du dich sowohl der Kunst des präzisen Schlags als auch der Kunst an sich. Das Museum Schloss Moyland wirbt mit seinen historischen Schloss- und Gartenanlagen und einer der bedeutendsten Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalens. Der Golf International Moyland lockt mit interessanten Fairways, großen Grüns, moderaten Preisen und einem 6-Löcher-Kurzplatz für jedermann.

Autor:in: Monica Deniers
Lesedauer 5 MIN
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Moyland - der Golfplatz

Zirka eine Stunde nördlich von Düsseldorf liegt Golf International Moyland, nicht zu verwechseln mit dem nahen Land-Golf-Club Schloss Moyland. Die erstgenannte Anlage hat nach Insolvenz im Jahr 2014 und Neuanfang Mitte 2015 von Besuchern viel Kritik einstecken müssen. Die neuen Betreiber haben jedoch investiert und die Pflegemängel mit Hilfe eines zehnköpfigen Greenkeeper-Teams weitgehend beseitigt. Deshalb gibt es auch viel Lob, besonders positiv werden die Gastfreundschaft, die Übungseinrichtungen und das Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet.

Schönes Spiel

Bei unserem Besuch im heißen und trockenen Juli 2018 prangen einige Fairways dank guter Bewässerung in satten Farben, die Grüns sind gepflegt und verdammt schnell, wenige braune Bereiche könnten etwas blaue Farbe ("Boden in Ausbesserung") vertragen. 80 Prozent der Bunker sind ok, der Rest wartet auf die Winterrenovierung. In dieser Zeit soll auch die im Wesentlichen zielführende Beschilderung weiter perfektioniert werden. Das große Plus der 18 Löcher liegt im Layout. Irgendwie kommt immer Wasser ins Spiel, trotz Hochsommer sind die Teiche voll. An fünf Löchern bestimmt das Nass auch die Taktik beim Schlag aufs Grün, das fordert. Mehrere Doglegs und blinde Abschläge würzen den Spielverlauf. Die 7 gilt nicht zu Unrecht als schwerstes Loch (Stroke-Index 1), Länge, Wasserhindernis und Doppelgrün verdienen Aufmerksamkeit. Mein Lieblingsloch ist die 12, ein kurzes Par 4 mit einer 120-Meter-Annäherung auf ein schönes großes Quasi-Inselgrün, nicht zu kurz und nicht zu flach! Und dann ist da noch die 15, deren Grün einem sanft in der Sonne dösenden Dromedar gleicht. Um die heutige Lochposition zu treffen, muss ich vorsichtig, um das Tier nicht zu wecken, am Rückgrat entlang putten.
 

Land in Sicht (Foto: GC International Moyland)
Land in Sicht (Foto: GC International Moyland)


Immer fair

Es gibt vier Abschläge: Weiß und Gelb für Herren, blau und rot für alle. Der Schwierigkeitsgrad des Platzes zeigt sich bei der Berechnung der Spielvorgaben, ich (-18,1) spiele von Rot mit -24, eine Dame mit Platzerlaubnis (-54) dürfte sich sogar 10 Schläge hinzurechnen. Keine Panik, Herren mit PE, die auf das gewohnte Gelb nicht verzichten möchten, kommen noch auf acht zusätzliche Schläge. Dabei sind die Bahnen auch für höhere Handicapper gut zu händeln, immer fair und mit ausreichend Trockenraum rund um die Wasserhindernisse.

Erschwingliches Vergnügen

Der Course ist nicht ganz so flach wie am Niederrhein zu erwarten und bringt die Spieler mehrfach über längere Wege zum nächsten Grün, es stehen ausreichend E-Carts zur Verfügung. Greenfee 18 Löcher: 50,– Euro, es gibt ein begrenztes Last Minute-Kontingent: 30,– Euro für 18 Löcher, wenn man am gleichen Tag bucht, Winterspecial (01.11.2018 – 28.02.2019): 18 Löcher 25,– Euro, 9 Löcher 15,– Euro, E-Cart 25,- Euro, mit Behindertenausweis oder NL-Handicart 15,– Euro. Auch der Kurzplatz mit sechs Bahnen zwischen 74 Metern und 250 Metern hat Wasserhindernisse und vollwertige Grüns. Er sieht zurzeit noch etwas schottisch naturbelassen aus, ist aber auch für absolute Anfänger offen und für alle anderen durchaus eine kleine Herausforderung. Hier soll über Winter kräftig gearbeitet werden: Tages-Greenfee inklusive Schläger 7,50 Euro (Kinder 5,– Euro), Monatskarte inklusive Schläger 39,50 Euro (24,50 Euro).
 

Ab ins Wasser (Bild: D. Dekker / Golf Int. Moyland)
Ab ins Wasser (Bild: D. Dekker / Golf Int. Moyland)

Golf für alle

Golf International Moyland möchte allen Golfern und Golfinteressenten ein entsprechendes Angebot machen. An vielen Kleinigkeiten bemerken wir das Verständnis für die Bedürfnisse der Spieler und das Bemühen, diesen entgegenzukommen. Der Platz ist bespielbar, solange es hell ist. Wer vor Öffnung des Sekretariats loslegt, registriert sich und zahlt nach der Runde. Alle anderen registrieren sich vor der Runde und lassen sich von der sehr freundlichen, hilfsbereiten Crew einweisen. Auch sie zahlen erst nach der Runde und einem zu empfehlenden Stopp im gemütlichen Bistro/Wintergarten mit golfergemäßer Karte. Sie erhalten so eine gemeinsame Rechnung. Das sei für die Spieler bequemer, sagt Geschäftsführerin Daniela Dekker, und – nein – bislang sei das in die Ehrlichkeit der Golfer gesetzte Vertrauen noch nicht enttäuscht worden. Startzeiten für die 18-Löcher-Anlage (unbedingt, es kann voll werden!) und Trainerstunden lassen sich online buchen. So das Wetter es zulässt, wird ganzjährig auf Sommergrüns gespielt. Golf International Moyland stellt seinen Gästen vier Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung. Wer für sein Spiel eine feste Basis sucht, sollte sich die flexiblen Spielrechte ansehen, die von monatlich 25,– Euro (nur Mo) bis 100,– Euro (Mo bis So) variieren. Zugehörige Kinder bis 13 Jahre golfen gratis. Nach einem Jahr ist die Vereinbarung dreimonatlich kündbar. Neun Partnerclubs bieten Sonderkonditionen.

Moyland – das Museum

"Wenn wir schon mal da sind ..." tut dem Wasserschloss Moyland, einem der wichtigsten neugotischen Bauwerke in Nordrhein-Westfalen, Unrecht, denn es ist allemal einen Besuch wert. Aber die Nähe zum Platz macht eine Kombination der Ziele natürlich attraktiv. Außerdem gibt es eine direkte Verbindung: Das Land, auf dem die Golfanlage gebaut wurde, gehört Baron von Steengracht. Das Schloss war bis 1945 Wohnsitz seiner Familie. 1307 erstmals urkundlich erwähnt, im Mittelalter und Barock mehrfach umgebaut, fanden Gebäude und Park ihre heutige Gestalt im späten 19. Jahrhundert, wurden allerdings nach Krieg und Verfall in den Neunzigern umfassend restauriert. Innen und außen findet sich moderne und zeitgenössische Kunst. Neben Beispielen internationaler Strömungen liegt ein Schwerpunkt auf den Werkkomplexen einzelner Künstler, vor allem jedoch auf den Arbeiten von Joseph Beuys. Wer vor der geballten Moderne (alle Bereiche des Museums 7,– Euro, ermäßigt 3,– Euro) zurückschreckt, kann für 2,– Euro zwanglos durch die historische Gartenanlage, den Skulpturenpark und den Kräutergarten schlendern. Ein Blick in den Terminkalender zeigt zahlreiche Sonderausstellungen und kulturelle Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Literatur, Kabarett. Vorausdenker notieren den alljährlichen Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt vor dem Schloss, wirklich ein besonderes Erlebnis mit einer besonderen Atmosphäre.

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