Mallorcas Nr. 1
Sonne, Spaß und Schlägerschwung - im Club de Golf Alcanada. Er gilt als herausragend – zu Recht?
Mit 24 Golfplätzen weist Mallorca eine der größten Golfplatzdichten in Europa auf und hat sich über die letzten Jahre zu einem echten Eldorado für Golfbegeisterte gemausert. Als besonders vielversprechend und herausragend gilt der von Star-Architekt Robert Trent Jones gestaltete Platz des Clubs de Golf Alcanada.
Mallorquinische Golfperle
Ab auf die Balearen ins Golf-Eldorado Mallorca. Ich habe die Qual der Wahl, als ich mich auf meinen für den Spätsommer geplanten Insel-Urlaub vorbereite und mich über geeignete Spielmöglichkeiten informiere. Ein Platz, der bei meinen Recherchen immer wieder als Highlight der mallorquinischen Golfplatzlandschaft genannt wird, ist der Club de Golf Alcanada im Norden der Insel. Einzelne Internetquellen sprechen sogar vom besten Golfclub Mallorcas. Auch beheimatete die Anlage bereits mehrere Profiturniere und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Für mich ist all dies Grund genug, um zu prüfen, ob der hochgelobte Platz auch wirklich hält, was er verspricht.
Das Angebot: verlockend
Ein erster Anlaufpunkt für die geplante Golfrunde bietet mir die trilinguale Webseite des Clubs. Neben detaillierten Informationen zur Anlage selbst finde ich hier eine komfortable Möglichkeit, eine freie Startzeit auszuwählen und ohne lästige Registrierung zu buchen. So entscheide ich mich für ein Gesamtpaket zum Preis von 154,- Euro. Dieses enthält ein Greenfee, ein Cart und ein 3-Gänge-Menü im clubeigenen Restaurant nach der Runde.
Der Start: sonnig
Einige Wochen später ist es dann endlich so weit. Während in Deutschland allmählich der Herbst einzieht, nähere ich mich an einem sonnigen Sonntag bei circa 30 Grad und angenehmem Wind über eine lange Küstenstraße entlang der Bucht von Alcúdia dem direkt am Meer liegenden Golfplatz. Das gusseiserne Tor zum Gelände und die lange, mit Bäumen und Sträuchern gesäumte Einfahrt führen mich zum aus Naturstein gebauten Clubhaus, welches einen landestypischen Eindruck vermittelt. Im Clubsekretariat werde ich herzlich in deutscher Sprache empfangen. Auch die Anmeldung erfolgt reibungslos. Zurück auf dem Parkplatz erwartet mich bereits der Caddymaster und übergibt mir den Schlüssel für das bereitstehende Cart. Dieses empfinde ich als besonders innovativ, da es nicht nur mit Tees, Scorecard, Bleistift und Wasserflaschen bestückt, sondern auch mit Solarpanels auf dem Dach ausgestattet und mit einem Namensschild individualisiert ist.
Der Zustand: großartig
Zum Warmspielen begebe ich mich zur leicht erhöht liegenden Driving Range. Von dort erhasche ich einen ersten Blick auf das Meer und auch auf das den Golfplatz umgebende Gebirge. In unmittelbarer Nähe befinden sich Putting- und Chipping-Greens, sowie einige Übungsbunker. Generell überzeugen die Übungsbereiche durch einen qualitativ guten, aber auch unauffälligen Aufbau. Voller Vorfreude finde ich mich kurz vor meiner Startzeit an der ersten Bahn ein, die direkt neben den Übungsbereichen liegt. Der Starter begrüßt mich freundlich aus seiner Box und wünscht mir eine schöne Runde. Der Platz selbst ist an diesem Tag in einem großartigen Zustand. Mit Ausnahme weniger verbrannter Stellen strahlen die Fairways in einem satten Grün. Auch täuscht der alte Baumbestand aus Kiefern, Pinien und Olivenbäumen über den Umstand hinweg, dass der Golfplatz noch keine 20 Jahre alt ist.
Der Platz: abwechslungsreich
Bereits nach den ersten Bahnen werden mir die Besonderheiten des Platzes bewusst. So verbindet er das Meer mit dem umliegenden Gebirge und besticht daher mit einer perfekt austarierten Harmonie mit der Natur. Gepaart mit der ruhigen Atmosphäre wird das Golfspielen hier zu einem entspannten Erlebnis. Auch wird mir im Laufe der Runde der Abwechslungsreichtum der Anlage immer deutlicher. Während die Bahnen der Front 9 durch ein hügeliges, waldreiches Terrain verlaufen, liegen die Bahnen der Back 9 deutlich näher zur Küste und lassen an unzähligen Stellen einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft und den ikonischen Leuchtturm zu.
Die Bahnen: herausfordernd
Besonders eindrucksvoll empfinde ich die weite Sicht vom erhöhten Abschlag der Bahn 13, von wo aus sogar die Gebirgskette Serres de Llevant auf der anderen Seite der Bucht von Alcúdia ersichtlich ist. Auch bietet der Platz sowohl flache Bahnen als auch solche mit starkem Gefälle. Wieder andere Bahnen zeichnen sich durch scharfe Doglegs aus oder verlaufen schnurgerade. Gekrönt wird die Vielfältigkeit mit den vergleichsweise schnellen, teils ondulierten Grüns und insgesamt 58 Bunkern, wodurch eine Vielzahl herausfordernder Spielsituationen entsteht. Eine gut geplante Spielstrategie ist daher absolut notwendig, um auf diesem Platz zu bestehen. Für die Verpflegung während der Runde ist ebenfalls gesorgt. So bietet ein kleines Halfway-Häuschen warme und kalte Speisen an. Ergänzend oder alternativ hält der Club kostenlose Äpfel in einem Aufsteller bereit.
Der Ausklang: wohltuend
Begeistert über den spektakulären Platz und zufrieden mit dem persönlichen Spielergebnis, gehe ich nach der Runde ins anmutig wirkende Clubrestaurant, welches in einem 400 Jahre alten mallorquinischen Herrenhaus auf dem Golfclubgelände untergebracht ist. Der bereits gewonnene sehr gute Eindruck des Clubs bestätigt sich hier zweifelsfrei. Das Personal verhält sich sehr aufmerksam und verweist mich an einen Tisch auf der Terrasse, von der ich einen großartigen Blick auf die Küste habe. Für jeden der drei Gänge (Vorspeise, Hauptgang, Nachspeise) habe ich die Möglichkeit, aus mehreren landestypischen Alternativen zur wählen. Inkludiert ist ebenfalls eine Flasche Wein. Die servierten Gerichte sind geschmacklich überzeugend und das mediterrane, sommerliche Ambiente sorgt für einen wohltuenden Ausklang der Golfrunde.
Das Fazit: Empfehlenswert!
Eine Empfehlung ist der Besuch des Golfclubs Alcanada in jedem Herbst. Das Greenfee ist zwar vergleichsweise hoch, aufgrund der besonderen Lage und Gestaltung des Platzes, des Pflegezustands der Anlage sowie der Servicequalität der Mitarbeiter aber gerechtfertigt. Auch die Einnahme einer Mahlzeit im clubeigenen Restaurant ist definitiv lohnenswert. Wer sich auch gerade in der kalten Jahreszeit nach einer Golfrunde auf einer landschaftlich und spielerisch attraktiven Anlage bei milden Temperaturen sehnt, der findet mit dem Golfclub Alcanada genau den richtigen Platz.
(Bildquellen: Alle Bilder Dr. Johannes Martin Wagner)