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Mit Musik mehr Spaß und Erfolg im Training
Mit Musik mehr Spaß und Erfolg im Training Bild: shutterstock.com/Jacob Lund
10.12.2019 / Mixed

Erfolgsmusik

Mit „O Tannenbaum“ zum Trainingserfolg: Workout mit Musik – wie Sportler nicht nur zur Weihnachtszeit von Songs profitieren, erfuhr die Vereinigung clubfreier Golfspieler e.V. (VcG) von Professor Dr. Thomas Fritz, Forschungsleiter des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.

Autor:in: Imke Ulrich
Lesedauer 3 MIN
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 „Mit Musik geht alles leichter“ – was Rudi Schuricke schon vor Jahrzehnten besang, hat bis heute seine Gültigkeit, auch im Sport: „Egal ob klassisch, poppig oder schnulzig, Musik beim Sporttreiben hat nachweislich positive Effekte auf den Körper und seine Leistungsfähigkeit“, weiß Professor Dr. Thomas Fritz. „Musik im Sport ist zwar kein Garant für den Trainingserfolg, aber sinnvoll eingesetzt können Rhythmen und Melodien einen Sportler zur Bestleistung bringen. Auch Weihnachtslieder haben diese Wirkung, wenn sie dem Trainierenden gefallen!“

„Lasst uns froh und munter sein“ für die Höchstleistung

Von „Jingle bells“ bis „We are the champions“ – jeder Sportler bevorzugt andere Musik und jede Sportart hat ihren eigenen Rhythmus.  „Was im Training hilft und angenehm ist, ist eine individuelle Entscheidung. Erlaubt ist, was gefällt. Auch klassische Musik oder Weihnachts-Hits können anregend sein, wenn man sie mag“, betont Professor Fritz. „Auf die geschickte Auswahl der persönlichen Musikstücke und ihre Dramaturgie, also Abstimmung auf die sportliche Situation, in der sie gehört werden, kommt es an, denn in jeder Trainingsphase ist die Motivationslage anders.“ Der Wissenschaftler weiß: „Menschen orientieren sich unbewusst an der Metrik der Musik. Die Bewegung fällt leichter. Das richtige Lied zum richtigen Zeitpunkt, zum Beispiel beim Abschlagen auf der Driving Range, wirkt motivierend und leistungssteigernd. Die wahrgenommene Kraftanstrengung reduziert sich!“ Musik ist deshalb bereits für viele Sportler ein unverzichtbarer Teil ihres Aufwärm- und Trainingsprogramms. „Für die Wirkung der Musik im Training kommt es nicht darauf an, die Stücke oft auszutauschen“, so Professor Fritz. „Der positive Effekt nutzt sich nicht ab. Passt die Musik jedoch nicht zur Situation oder nervt sie, ist ein Wechsel der playlist nötig, damit der Sportler nicht beeinträchtigt wird.“

Mehr Lernerfolg durch Musik

Von der Musik profitieren Sportler in vielerlei Hinsicht. Schnelle Rhythmen können aktivieren, langsame Songs beruhigen und fokussieren helfen. Musik macht Tätigkeiten kurzweiliger. Sie kann Erinnerungen und Emotionen hervorrufen, die Stimmung ändern, zur Bewegung animieren und als Taktgeber das Durchhalten begünstigen, Müdigkeit hinauszögern, Atem- und Umweltgeräusche ausblenden und den Sportler mental unterstützen: „Wenn ich Musik im Training höre, kann ich später gegebenenfalls mit Hilfe der Songs gedanklich die Bewegungsabläufe Revue passieren lassen und habe dadurch Lerneffekte“, so der Forscher. Nicht nur die Bewegung selbst, sondern schon die Vorstellung von der Bewegung hat Effekte auf die Fähigkeit, Muskeln gezielt zu kontrollieren.  „jamming“ und „gym“ gleich „Jymmin®“

Noch stärker ist die Wirkung der Musik, wenn der Sportler die Sounds nicht nur passiv hört, sondern im Training selbst erzeugt, wie die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts unter der Leitung von Professor Fritz herausfanden. Sie rüsteten Fitnessgeräte zu „Jymmin®“-Maschinen um, mit denen die Probanden beim Sporttreiben gleichzeitig Musik produzierten. Das Krafttraining mit musikalischem Feedback wurde nicht nur als körperlich weniger anstrengend empfunden, es verbesserte auch die Laune der Trainierenden signifikant und langanhaltend. „Wir vermuten, dass Endorphine, also stressmindernde Glückshormone, hier als Vermittler wirken“, so Professor Fritz. Die Leistung der Probanden steigerte sich, sie trainierten länger und lieber, ihre Schmerzwahrnehmung sank. „Ob und wie „Jymmin®“ auch im Golfsport wirkt, wäre ein interessanter Forschungsansatz“, sagt Professor Fritz.&nb

„O du fröhliche“ auf dem Golfplatz?

Eine Jam-Session auf der Driving Range – das ist noch Zukunftsmusik, aber bereits jetzt nutzen viele, auch weltbeste, Golfer Musik bewusst im Training oder als Kickstart vor einem Turnier. Sie hören ihre Lieblingslieder, um sich zu entspannen und musikalisch von der Umwelt abzuschotten oder um den richtigen Rhythmus für ihren Schwung zu finden. Ob Weihnachtslieder darunter sind, ist nicht bekannt. Fakt ist, dass Martin Kaymer sich mit klassischer Musik entspannt, Marcel Siem dagegen steht auf House und R&B. Auch Rory McIlroy, Vijay Singh und Rickie Fowler wurden schon mehrfach mit Kopfhörern beim Training gesehen. Auf dem Platz ist das Musikhören allerdings untersagt. „Wer mit Kopfhörern im Ohr auf die Runde geht, verstößt gegen die Regeln. Zudem überhört er leichter Warnrufe, und das ist auf dem Golfplatz lebensgefährlich“, so Marco Paeke, Geschäftsführer der Vereinigung clubfreier Golfspieler. „Ich finde, in der Natur sind Vogelgezwitscher und das Rauschen des Windes Motivation genug, auch in der Weihnachtszeit!“

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