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Die neuen Golfregeln sorgen für Gesprächsbedarf
Die neuen Golfregeln sorgen für Gesprächsbedarf Bild: shutterstock.com/Leszaek_Glasner
16.04.2020 / Mixed

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Nutze die Corona bedingte Golfpause, um dein Regelwissen zu vertiefen und auf dem Platz zu punkten, wenn es mit dem Golfen weitergeht. Seit einem Jahr gelten die neuen Golfregeln – doch hast du sie wirklich schon verinnerlicht? Wir haben festgestellt, dass einige Fake Rules in der Community rumgeistern und zeigen hier ergänzend zu den bereits von uns veröffentlichten Beiträgen auf, was Irrtum und was Wahrheit ist.

Autor:in: Monica Deniers
Lesedauer 3 MIN
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Auf dem Grün

13.1f, Falsches Grün: Liegt der Ball auf einem Grün, das nicht zu deiner Spielbahn gehört, musstest du deinen Ball straflos außerhalb des Grüns droppen. Neu: Auch deine Füße müssen runter vom Grün. Sowohl Stand als auch Schlag können so das Grün nicht mehr schädigen. 

13.1d (1), Jemand bewegt den Ball auf dem Grün versehentlich: Auch wenn der Spieler selbst die Ursache ist: Wird der Ball auf dem Grün aus Versehen bewegt, ist das straflos. Er muss zurückgelegt werden.  Das gilt z. B. auch für Probe-Putts zu nah am Ball, wenn es denn wirklich ein Probeschlag war. 

13.1d (2), Ball wird durch Naturkräfte bewegt: Das wird jetzt etwas komplizierter. Liegt die Kugel unberührt auf dem Grün und wird vom Wind verweht, musst du sie von der Stelle spielen, an der sie nach dem Natur-Eingriff liegt. Bewegen sich der Ballmarker nach dem Markieren oder der Ball nach dem Zurücklegen von selbst (Gefälle) oder durch Naturkräfte (falls nicht gerade ein Biber den Bach übers Grün leitet, wird das meistens Wind sein), musst du den Marker oder den Ball zurücklegen. Ist die Stelle nicht mehr kenntlich, musst du fair schätzen.

Im Bunker

12.2a und 12.2b, Bunkersand berühren: Vorsicht ist weiterhin geboten, besonders rund um den Ball, bei Übungsschwüngen oder Schlägen. Auch alles, was als Prüfung oder Verbesserung gedeutet werden kann, ist tabu. Aber das absolute Schläger-Sand-Kontaktverbot ist deutlich gelockert. So darfst du dich z.B. aufstützen, um dich auszuruhen oder einen Sturz zu vermeiden. Und die Regeln erlauben es ausdrücklich, „aus Enttäuschung oder Ärger in den Sand zu schlagen“. Wenn das nicht verständnisvoll ist.

19.3, Unspielbarer Ball im Bunker: Außer in einer Penalty Area kann der Spieler seinen Ball jederzeit für unspielbar erklären. Das gilt auch im Bunker. Bislang kassierte man da zwar für jede der drei Erleichterungsmöglichkeiten einen Strafschlag, verlor aber entweder die volle Schlagdistanz oder war auf einen Dropp im Bunker begrenzt. Jetzt gibt es eine vierte Variante: Du darfst auf der Linie Ball-Fahne hinter den Bunker zurückgehen. Das kostet dann allerdings zwei Strafschläge!

Nettigkeiten

16.1, Tierlöcher: Keine Diskussion mehr um ein Erdgänge grabendes Tier. Ob Maulwurf oder Wildschwein: Von Löchern und Wühlspuren aller Tiere (ausgenommen Insekten und Würmer) darfst du straflos wegdroppen (auch im Bunker, aber nicht in einer Penalty Area). 

18.3c, Provisorischer Ball: Bisher musste der Spieler sich für einen provisorischen Ball entscheiden, bevor er sich auf die Suche nach seinem ursprünglichen Ball machte. Diese Einschränkung ist jetzt weggefallen, du darfst z. B. aus dem Suchgebiet zurückgehen, um einen provisorischen Ball zu spielen, während deine Mitspieler weitersuchen. Klingt gut. In Kombination mit der 3-Minuten-Suchzeit klappt das aber meistens nicht:  Findet sich der ursprüngliche Ball fristgerecht, ist er im Spiel, die Rennerei zurück zum Punkt des vorherigen Schlags und wieder hin zum gefundenen Ball überflüssig. Bleibt die Murmel drei Minuten verschollen, gibt es keine „provisorische“ Alternative, du musst zurück und einen neuen Ball „ins Spiel“ bringen. Deshalb der dringende Rat: Könnte dein Ball außerhalb einer Penalty Area verloren oder im Aus sein, spiele sofort einen „Provisorischen“. Das kostet nichts und spart Zeit.  

Schönes Spiel

Auf dem Platz ist Toleranz angesagt (Ready Golf: Diskussion gern nach der Runde im Clubhaus). Bei strittiger Regelauslegung im Turnier liegt die Entscheidung bei der Spielleitung. Regel 20.1c erlaubt dir nach wie vor, im Zweifelsfall einen zweiten Ball zu spielen: einen, der deiner Regelauffassung entspricht und einen, der der abweichenden Meinung folgt. Das Verfahren wird genau beschrieben - kein Problem für dich. Hilfe hast du immer griffbereit mit einer Regel-App, zum Beispiel den „iGolfrules“, oder auch mit der Spieler-Edition der Offiziellen Golfregeln ab 2019 aus dem Köllen-Verlag im handlichen A6-Format. Online findest du nähere Informationen bei Expert Golf und Rules4you. Gerne weitersagen!

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