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Golf auf königlichem Terrain: der Wittelsbacher GC
Golf auf königlichem Terrain: der Wittelsbacher GC Bild: Ralf Gamboeck
01.08.2021 / Platzporträt

Wittelsbacher GC

Profi-Golf auf königlichem Gelände: Die Golfanlage des Wittelsbacher Golfclubs Rohrenfeld-Neuburg eV. ist Austragungsort der Big Green Egg German Challenge Tour powered by VcG. Zu Recht? ...

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Wo früher die Pferde der Bayerischen Kurfürsten und Könige gezüchtet wurden, steht heute die prächtige Golfanlage des Wittelsbacher GC. Sie ist für die nächsten drei Jahre der Austragungsort der Big Green Egg German Challenge Tour powered by VcG. Wir haben uns auf dem „Spielplatz“ des Golfnachwuchses umgesehen – und waren beeindruckt.

Ein Platz wie in einem Märchen

Was für ein Entrée: Knapp 20 Kilometer westlich von Ingolstadt erreichen wir über eine Baumallee den Wittelsbacher Golfclub inmitten der Donauauen. Das Clubhaus im Südstaatenstil sticht sofort ins Auge. Seit 1487 ist das dazugehörige Gut im Besitz des bayrischen Königshauses. Damals war hier an Golfen noch nicht zu denken. Erst 500 Jahre später wurde auf Wunsch Seiner Königlichen Hoheit Herzog Max in Bayern ein Golfplatz in das leicht wellige Gelände gebaut. Der von mächtigen Bäumen geprägte Parkland-Course war in den 90er-Jahren achtmal Austragungsort der internationalen Deutschen Amateurmeisterschaften. Nun bereitet sich Geschäftsführer Korbinian Kofler mit viel Herzblut und Vorfreude auf das sportliche Highlight vor: die Big Green Egg Challenge Tour powered by VcG. Als wichtiges Bindeglied zwischen Pro Golf Tour und European Tour ermöglicht sie dem Profi-Nachwuchs eine kontinuierliche Leistungsentwicklung. Der Turniertermin im September garantiert ein volles Teilnehmerfeld und hochkarätigen Profisport. Wir sind stolz darauf, dass die VcG als Hauptsponsor einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Profi-Nachwuchses leistet.

Weite und Wellenfairways (Foto: VcG)

Weite und Wellenfairways (Foto: VcG)

Urlaubsgefühl on top

Neben dem Golfplatz bietet der Club ein Restaurant und ein Gästehaus auf der Anlage – ideal für einen Golf-Kurzurlaub in Bayern. VcGler sind herzlich willkommen und erhalten attraktive Angebote. Nach einer erholsamen Nacht im neu renovierten Gästehaus starten wir mit einem Frühstück im beeindruckenden Clubhaus. Es strahlt eine elegante und freundliche Atmosphäre aus. Entworfen wurde es in Anlehnung an die benachbarten Gutsgebäude. Die Freude, dass es nach der langen Corona-Pause wieder losgeht, ist beim Personal deutlich spürbar. Für den Gast ist es großartig sich endlich wieder „wie im Urlaub zu fühlen“. Das Frühstück ist reichhaltig und auf Wunsch gibt es frisches Obst und Bio-Eier vom Bauern nebenan.

Einmal Profi auf der Challenge Tour sein

Frisch gestärkt und guter Dinge starten wir an Loch 1, einem leichten Dogleg nach rechts, Par 5. Hier werden die Profis am 9.9.2021 an den Start gehen. Wie aufregend! Aufgrund des vielen Regens ist es noch ziemlich nass, die Sonne lässt auf sich warten. Das macht die Spielbahnen noch länger. Dafür werden wir mit irren Farbkontrasten und Wolkenformationen belohnt.

Vornehme Zurückhaltung

Der Herzog verfolgt einen puristischen Anspruch: Es befinden sich keine Abschlagstafeln an den Bahnen und auch Mülleimer sind dezent im Hintergrund. Clever gelöst: Entfernungen zum Grün werden dezent auf den eingelassenen Markierungen oder auf Sprenklern der Beregnungsanlagen angegeben. Wer ein E-Cart hat, kann über das Display bereits am Abschlag seine Wunschposition markieren und bekommt über GPS sämtliche Entfernungen und die optimale Spieltaktik angezeigt. Eine wunderbare Technik für uns Amateure! Am vierten Loch (HcP 1 für Damen), muss man sich entscheiden, ob man Tigerline über eine große Linde spielt oder die Distanz klassisch über das Dogleg in Kauf nimmt. Bei dem Versuch abzukürzen kann es passieren, dass man zwischen den Linden landet. Nun ist zaubern angesagt!

Der Schein trügt …

Wir befinden uns im Flow und tauchen ein ins Grüne: Der alte Baumbestand hat das Winterkleid abgelegt, die Jahrhunderte alten Baumriesen strotzen vor Frische. Rechts und links säumen duftende Fliederhecken die Spielbahnen. Alles scheint im Einklang. Daran ändern auch die Flugzeuge, die gelegentlich den Himmel kreuzen, nichts. Die ebenen Spielbahnen muten harmlos an. Doch der Schein trügt: Zahlreiche Doglegs, die terrassenförmigen Grüns und die ondulierten Wellenfairways haben ihre Tücken. Die Grüns sind makellos gepflegt und pfeilschnell. Selbst die Lochkanten sind in Nichts zu beanstanden. Selten haben wir so sauber geschnittene Bunkerkanten gesehen. Der Bunker an Loch 14 ist ein riesiges Kunstwerk.

Nähe und Nervenkitzel

An Loch 17 wartet ein gerades Par 5 mit 376 Metern auf uns. Hier kann man vom Damenabschlag mit zwei guten Schlägen tatsächlich das Grün erreichen – ungewöhnlich für diesen Platz! Mit ein bisschen Glück, schafft man hier sogar einen Eagle. Das 18. Grün am Clubhaus verspricht mit seinen Wellen nochmal spektakuläre Putts mit Doppelbreaks. Hier heißt es im September für die Profis Nerven behalten vor der Zuschauerkulisse. 

Bilderklickstrecke (weiterklicken mittig rechts im Bild):

Golfen auf hohem Niveau

Direkt am großen Parkplatz liegt die doppelseitig bespielbare Range. Im Frühjahr 2021 wurde der komplette Boden der Rasenabschlagsflächen auf ebenerdiges Niveau gebracht und eine neue Drainage sowie Beregnungsanlage verlegt. Neu sind die 25 Meter lange Tee-Line sowie drei Zielgrüns auf unterschiedlichen Entfernungen, um vor allem das Üben der Annäherungsschläge zu optimieren.

Bunkerkunstwerk (Foto: VcG)

Bunkerkunstwerk (Foto: VcG)

 

So fanden wir’s

Leonie Busch, HCPI 54: Ein fairer und anspruchsvoller Platz, der für mich gut zu bewältigen war. Ich habe kaum Bälle verloren, nur die Längen der Spielbahnen haben mir Mühen bereitet. Die sind allerdings schnell vergessen, denn die Ebenheit des Platzes ist anfängerfreundlich. Großen Spaß machen die ondulierten Fairways. Als Anfängerin kann ich eine klare Empfehlung aussprechen: Auch wenn sich dein Golfspiel nicht im Profi-Bereich befindet, kannst du hier einen schönen Tag auf dem Golfplatz verbringen. Übrigens: Auf dem Weg zu Loch 12 kommt man an einer originellen, in 2005 wiedererrichteten Kegelbahn aus dem 19. Jahrhundert vorbei, die auch gemietet werden kann.

Natalie Nickel, HCPI 8,0: Ein Golfplatz, den man gespielt haben muss. Absolut knifflige Spielbahnen, aber immer fair. Naturbelassene Teiche, wilde Blumen- und Streuobstwiesen sind stimmig auf dem Platz integriert. Der Pflegezustand ist außergewöhnlich: spurtreue, schnelle Grüns, samtige Fairways, gepflegtes Semirough, gut zu spielende Bunker. Wen wundert‘s, dass der Wittelsbacher Golfclub zu den 36 Leading Golf Clubs of Germany gehört! Durch die Doglegs, die vielen mächtigen alten Bäume und natürlichen Hindernisse ist hier ein strategisches Spiel gefragt. Ich mag besonders die puristischen Baumskulpturen an Loch 1 und 16. Der Golfplatz ist von den Standardabschlägen eine feine Herausforderung, ganz zu schweigen von den Championabschlägen. Eine Anlage, auf die sich die Teilnehmer der Challenge Tour freuen können. Im Clubhaus wird Gastlichkeit gepflegt ohne Überheblichkeit. Deshalb stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Küche ist authentisch und die Karte hat für jeden etwas zu bieten. Im umliegenden Jagdrevier ist der Chefkoch einer der Pächter und bedient sich des heimischen Wildes. Mein Favorit: die Pasta Bolognese vom Wittelsbacher Wild.  

Glückliche Testerinnen: L. Busch und N. Nickel (Foto: VcG)

Glückliche Testerinnen: L. Busch und N. Nickel (Foto: VcG)
                                                                                               
 

 

Autorinnen:

Leonie Busch
Jahrgang 1984
HCPI: 54, Golferin seit 2017
Heimatclub: VcG; VcG-Mitarbeiterin im Clubservice

Natalie Nickel
Jahrgang 1971
HCPI: 8,0, Golferin seit Kindheit
Heimatclub: Wiesbadener GC; VcG-Mitarbeiterin im Clubservice
 

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